Ein Lesevergnügen zwischen Tradition und Technik
Bewertet mit 4.5 Sternen
Schon das Cover zeigt, worum es geht: eine Frau balanciert auf einem Stapel dicker Zeitschriften, eine andere (mit Smartphone in der Hand) versucht, sie herunter zu stoßen.
Imogen Tate ist noch in einer Zeit aufgewachsen, in der Technik keine so große Rolle spielte und Eindrücke dauerhafter waren. Daher wundert sie sich auch darüber, dass heute alle in ihre Smartphones starren und kaum noch miteinander reden. Sie interessiert sich nicht so sehr für Internet und Co, das mag in ihrem Job vielleicht etwas blauäugig sein, ist aber verständlich wenn man bedenkt, dass sie eine Krebserkrankung überwunden hat und daher andere Prioritäten setzt. Ihr sind gutes Benehmen und Rücksichtnahme aufeinander noch etwas wert. Sie hat einfach Stil. Dazu ein Zitat aus dem Buch: "Stil ist etwas sehr Persönliches. Das hat nichts mit Mode zu tun. Mode ist schnelllebig. Stil ist was für die Ewigkeit."
Ihre Gegenspielerin Eve ist eine Techbitch, ohne Stil und Benehmen, die diesen Unterschied nicht kennt und über Leichen geht. Sie hat nur sich selbst im Blick und nimmt keine Rücksicht. Weder auf Kunden noch auf ihre Mitarbeiter. Und es sieht so aus, als hätte sie damit Erfolg.
Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und hatte viel Freude daran. Die Beschreibung "Ein stylisher, herrlich böser Roman aus der Welt der Mode und der Medien" ist in meinen Augen allerdings etwas irreführend, denn man muss sich weder in der modernen Medienlandschaft noch mit Mode besonders auskennen, um das Buch zu mögen. Und böse ist im Buch nur eine, aber.... (mehr sag ich dazu jetzt nicht).
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4 1/2 Sterne!