Ein ♥-liches Wiedersehen mit Polly, Huckle und Neil auf Mount Polbearne
Bewertet mit 3.5 Sternen
"Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg" ist der Nachfolgeband von "Die kleine Bäckerei am Strandweg", dem ersten Roman um Polly Waterford, aus der Feder von Jenny Colgan. Mit einer Kurzfassung erzählt sie von Polly und ihrem Start auf der kleinen Gezeiten-Insel Mount Polbearne. Knapp zwei Jahre sind nunmehr vergangen. Polly lebt mit ihrem amerikanischen Freund Huckle, den sie auf der Inselk kennen- und liebengelernt hat sowie Neil, dem Papageientaucher, in dem alten Leuchtturm auf der Insel. Ihre Bäckerei war gut angenommen. Dass ihr schwere Zeiten bevorstehen würden, ahnte sie noch nicht. Denn die alte Besitzerin der heimischen Bäckerei, Mrs Manse, war gestorben und ihre Erben, die Schwester und deren beiden Söhne, machen Polly klar, dass von nun an ein anderer Wind wehen würde. Besonders Malcom spielt sich groß auf. Tja, und durch einen Vorfall kündigt er Polly. Sie ist am Boden zerstört, denn schließlich hatte sie mit all ihrer Liebe zum Backen den alten Laden wieder zum Laufen gebracht. Die Leute orderten sogar vom Festland ihre Köstlichkeiten. Sie arbeite ineffizient, so Malcom und er setze auf Industrieare. Zu allem Ärger ist auch noch Huckles Bruder Dubose bei ihnen für einige Zeit untergekommen. Obwohl er die Farm in Amerika bewirtschaften soll, aber er hat mal wieder seine Freundin allein gelassen und sich in die Welt begeben.
Pollys Freundin aus alten Zeiten, Kerensa, lebt ja inzwischen ebenfalls auf der Insel. Verheiratet mit Reuben, der in Geld schwimmt. Luxus pur.
Die Protagonisten Polly war mir im ersten Buch sehr sympathisch. Leider konnte ich in diesem Band keine großartige Entwicklung bei ihr feststellen. Allein ihr Nicht-Loslassen-können von Neil, auch wenn er irgendwie zu ihr gehörte, war schlußendlich unverständlich. Patrick, der ortsansässige Tierarzt, der Neil mal wieder das Leben rettet, hatte ihr mehrfach zu verstehen gegeben, sie müsse sich von ihm trennen.
Anfänglich zog sich die Handlung, doch nach einer gewissen Zeit kam der Lesefluss auf. Jenny Colgan lbeschreibt wieder die Insel, die einzelnen Handlungsorte in vorstellbaren Bildern, so dass man endlich sich in die Geschichte einfühlen kann. Auch wenn es scheinbar hauptsächlich nur um Polly geht, kommen die anderen Figuren nicht zu kurz und bieten eine interessante Abwechslung. Allerdings konnte ich nicht zu jeder Nebencharaktere eine Beziehung aufbauen. Manches war ebenso nicht nachvollziehbar. Und das waren dann halt teilweise die Stellen, wodurch sich der Roman zog.
"Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg", ein typisches Beispiel für einen Mittelteil einer Reihe. Wie ich schon zuvor bei anderen Autoren feststellen musste, ist ein Mittelband ab und an das Sorgenkind. Mir fällt dazu ein Spruch einer Freundin ein, die drei Kinder hat: Das mittlere läuft mit den anderen mit, doch zusammen ergänzen sie sich wunderbar. Trotz einiger Ecken und Kanten hatte ich ein paar entspannte Lesestunden.
Anfang Oktober erscheint "Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg". Das lässt hoffen, denn da erwarte ich dann wirklich etwas mehr.