Rezension

Ein Liebesroman der vor allem mit der Entwicklung und der Thematik punkten konnte

Writers in New York - G. S. Lima

Writers in New York
von G. S. Lima

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Story über das Schreiben?
Die Idee fand ich total genial und stürzte mich daher voller Vorfreude und Enthusiasmus auf “Writers in New York “.
Der Einstieg gestaltete sich für mich jedoch gar nicht mal so einfach , wie ich mir das erhofft hatte.
Besonders im ersten Teil des Buches, hatte ich das Gefühl es plätschert etwas vor sich.
Die Autorin zeichnet ihre Charaktere sehr detailreich. Was es für mich vielleicht etwas langatmig machte. Dennoch war es für mich sehr interessant zu verfolgen.
Alec und India sind zwei verlorene Seelen mitten in New York, die eine Menge durchstehen müssen, um zu sich selbst zu finden.
India ist mir dabei besonders ans Herz gewachsen. Sie ist eine herzerwärmende junge Frau und so verwundbar , das ich das Gefühl hatte, New York würde sie mit seinem Trubel umhauen und verschlucken. Aber India hat mich mit ihrer Entwicklung wirklich überrascht und eines besseren belehrt.
Ja, Alec. Er ist ein besonderer Fall und oft hab ich ihn wirklich nicht durchschaut. Seine Liebe zu kaltem Kaffee, seine Geheimnisse, seine verschlossene Art haben es mir schwer gemacht ihn zu verstehen.
Beide haben viele Geheimnisse und besonders die Hintergründe bei beiden haben mich wirklich berührt. Besonders bei Alec ist dies von viel Schmerz und Zerrissenheit begleitet. Bei Alec legt die Autorin sehr viel Tiefe hinein, was mir sehr gut gefallen hat. Weil sie hierbei auch schwierige Themen nicht ausgeklammert.
Alec und India sind zwei Charaktere die wachsen und sich dadurch auch immer mehr ins Herz schleichen.
Es bedarf dabei viel Einfühlsamkeit um dies auch zum Ausdruck zu bringen. Was der Autorin wirklich gut gelungen ist.
Ein Schmunzelfaktor und ein Fels in der Brandung war für mich Ava. Ich mochte ihre direkte , aber dennoch feinfühlige Art sehr gern. Ebenso mochte ich Sophia auch total gern.
Insgesamt sind die Charaktere authentisch, greifbar und verfügen über Ecken und Kanten. Etwas was sie sehr viel menschlicher und lebendiger macht.

Interessant waren für mich die Perspektiven. Die erfahren wir nämlich von Alec und India. Besonders mit dem was sie umtrieb, was sie ausmachte, haben sie mich komplett von sich überzeugt.
Die Autorin hat eine sehr einnehmende und leichte Art zu schreiben. Aber dennoch brauchte ich etwas um mit allem warm zu werden.
Das Leben das man hat, wenn man selbst schreibt war total faszinierend. Es wird nicht nur aufgezeigt , wie sie dadurch wachsen. Es wird auch gezeigt, wie sie sich dadurch verändern und sich dabei wiederfinden müssen. Wie der große Traum zerbrechen kann und schlussendlich ist die Liebe auch ein wichtiger Faktor.
Eine Liebe die nicht stürmisch und plötzlich kommt. Eine Liebe die sich wie ein warmer Sommerregen auf die Seelen legt und zu etwas einzigartigem macht.
Doch Liebe ist nicht einfach. Das ist sie niemals.
Ein Umstand der immer wieder auf die Probe gestellt wird. Doch gibt es ein Happy End. Oder lässt sich das Leben nicht in die Karten schauen?

Eine Story die für mich so vorhersehbar schien. Und doch war sie das nicht. Es wurden Wendungen eingewoben, da musste ich erstmal zurückblättern, weil es mich ganz kirre gemacht hat.
Plötzlich sieht man es mit anderen Augen und fühlt sich wie an einem anderen Ort. Zeit und Raum hat keine Bedeutung mehr. Man möchte nur noch wissen, wie es weitergeht.
Denn letztendlich schreibt das Leben immer die schönsten Geschichten.
Denn es lässt sich nicht planen und schon gar nicht umschreiben.
Schlussendlich eine wirklich schöne, aber auch etwas zu ruhige Geschichte, ich hätte mir mehr Tempo und Emotionalität gewünscht.
Versteht mich nicht falsch. Emotionen waren da, aber nicht so tief , wie ich es mir gewünscht hätte.
Ein Liebesroman der vor allem mit der Entwicklung und der Thematik punkten konnte.