Rezension

Ein Mädchen zwischen zwei verfeindeten Vampirclans, die in ihrem Schicksal gefangen ist

Coco Lavie - Uta Maier

Coco Lavie - Spiegelblut
von Uta Maier

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich hatte eine etwas andere Geschichte erwartet, aber die ich bekommen habe, ist außergewöhnlich düster und auch spannend.

Ich habe mich etwas schwer ins Buch eingefunden, da ich noch nicht verstand, welche Wesen überhaupt dabei sind und woher sie kommen usw. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Protagonistin Coco selber eher nur über Halbwissen verfügte, dass sie zu Anfang einstreut. Über das ganze Buch hinweg setzen sich langsam alle Puzzleteile zusammen, sodass man sich besser einfindet. Die Idee mit den seelenlosen Vampiren und Vampiren mit Seelen, die von den ersten gefallenen Engeln abstammen sowie die Lichtträger mit ihren unterschiedlich von verschiedenen Engeln stammenden Fähigkeiten, die sich feindlich gegenüberstehen, ist in dieser Form neu für mich und gab mir eindeutig den Reiz weiterzulesen. Die Welt der Wesen ist äußerst düster und brutal mit demütigenden Regeln für alle ,,niederen“ Wesen.

So konnte ich mit dem Halbseelenträger Damontez schwer warm werden, da mir sein Verhalten auch mit noch so guten Absichten, doch zu aggressiv und gemein ist. Erst am Ende spürt man ein paar der guten Gefühlsregungen von ihm. Unter seiner Aufsicht muss Coco viel aushalten und damit meine ich wirklich Demütigung und Brutalität, aber sie hält sich trotzdem stark und trotzig. Obwohl sie auch sehr viele schwache ängstliche Momente hat. Ihr Leben war kein Zuckerschlecken und die Spuren merkt man ihr deutlich an, die mit jedem Tag in der Welt der Vampire schlimmer werden. Zumal sie durch ihr einzigartiges Wesensmerkmal sehr wichtig und begehrt ist, denn nur sie kann die verlorenen Seelen zurückbringen und damit auch die Halbseelenträger befreien. Durch ihre Gefühlsschwankungen von Freude, Hass, Liebe, Angst, Entschlossenheit, Handlungsunfähigkeit und Trotz konnte ich mich schwer in sie einfühlen und stehe ihr etwas distanziert gegenüber.

Der andere Halbseelenträger Remo war meist eine gesichtslose Furcht, die erst mit dem Ende ein Gesicht bekommt. Ihn zu durchschauen wird schwierig, da er mir nicht vollkommen böse vorkommt und doch klare Absichten hat.

Mit Pontus, der für Coco fast als einziger ein Freund ist, bekommt man viel von der Geschichte der Vampire mit und erfährt wie sein Leben mit Cocos zusammenhängt. Auf der einen Seite mochte ich ihn, da er freundlich und hilfsbereit ist, aber auf der anderen Seite stehen seine erzwungenen Absichten, die ihn vor eine schwere Wahl stellen. Ich bin gespannt wie es mit ihm im zweiten Band weitergeht.

Mit Coco Lavie – Spiegelblut bekommt man eine düstere Geschichte über ein Mädchen, das in der Welt der verfeindeten Vampirclans gefangen ist und vor einem schweren Schicksal steht vor dem sie nicht fliehen kann.