Rezension

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Ein Mädelsabend mit dem Buch und mir!

Freizeichen - Ildikó von Kürthy

Freizeichen
von Ildiko von Kürthy

Bewertet mit 4.5 Sternen

In meinem Adventskalender war dieses Jahr eines der wenigen Bücher von Ildikó von Kürthy, das ich noch nicht kenne, und zwar „Freizeichen“.

Dieses doch recht unscheinbar dünne Büchlein weckte bei mir erst ein bisschen Skepsis, aber die Autorin läuft absolut zu ihrer Hochform auf. Dieses Buch steckt wieder so voller Lebens- und Liebesweisheiten wie eben „Mondscheintarif“.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Annabel Leonhard führt eine Beziehung. Diese ist weder besonders gut, noch besonders schlecht, sie ist eben da, man hat sich arrangiert, man kennt sich bis ins kleinste Detail und eigentlich ist alles gut. Aber Annabel zweifelt daran, ob das wirklich alles ist, was das Leben für sie bereithält oder ob sie eigentlich noch ein paar Abenteuer erleben sollte. Also fliegt sie für einige Tage zur ihrer durchgeknallten Tante Gesa nach Mallorca, um sich darüber klar zu werden, ob sie ihr Leben genau so möchte, wie es ist. So weit, so gut.

Natürlich verliebt sie sich direkt am ersten Tag unsterblich in einen seeehr geheimnisvollen Typen (ja, das kann schon auch in echt so passieren!!!).

Mit ihm fängt sie einen kleinen Flirt an.

Nebenbei trifft sie dann die Hauptfigur aus „Mondscheintarif“, Cora Hübsch, die zufällig auch auf Mallorca Urlaub macht und deren Freundin Sonja, die blöderweise gerade versucht, sich an Annabels Freund heranzumachen.

Am Ende (Achtung, Spoileralarm) gibt’s ein Happy End, alle sind glücklich, nichts ist passiert.

Natürlich kann man jetzt sagen, dass das ein absolutes 0-8-15- Buch sei und eine Geschichte wie Millionen andere auch. Aber ich finde, dass in Ildikó von Kürthys Büchern immer noch mehr steckt als nur die oberflächliche Geschichte, die sie erzählt. Sie erklärt die Frauen-  und Männerwelt auf eine ganz eigene Weise, die mich immer wieder innehalten und schmunzeln lässt, weil sich einfach jeder darin wiedererkennt. Ihre Heldinnen sind keine perfekten Geschäftsfrauen oder absoluten Traumfrauen, wie das häufig in den amerikanischen Schmonzetten der Fall ist, sondern ganz normale Frauen, die gegen die gleichen Probleme kämpfen wie jede andere Frau auch und einem dabei immer Mut machen, denn am Ende klappt es ja immer bei ihnen! Und träumen muss ja erlaubt sein.

Also: Keine hohe Literatur, natürlich nicht. Aber absolut perfekt für einen Mädelsabend, den man nur mit sich und der Hauptfigur aus dem Roman feiert. Im Bett und mit Schokolade. Denn so schlimm sind zwei Kilo mehr ja auch nicht, oder?