Rezension

Ein Märchen für Erwachsene

Der Ozean am Ende der Straße - Neil Gaiman

Der Ozean am Ende der Straße
von Neil Gaiman

Bewertet mit 5 Sternen

Der Protagonist kehrt aus dem unerfreulichen Grund einer Beerdigung zurück in seinen Heimatort und beginnt in den düsteren Erinnerungen seiner Kindheit zu schwelgen, angefangen bei dem berüchtigten Ozean am Ende der Straße bis hin zu den mysteriösen Geschehnissen, die sich damals ereignet haben...
Seine geliebte Katze wird von einem plötzlich auftauchenden Opalschürfer überfahren, über den man nichts näheres erfährt abgesehen von seinem Freitod. Ihn plagen schreckliche Albträume, die Menschen um ihn herum benehmen sich merkwürdig und er lernt das Mädchen Lettie Hempstock kennen, dass mit ihrer Mutter und ihrer Oma auf einem nahen Bauernhof lebt.
Während ihres Ausfluges in einen zauberhaften Wald verschafft sich das Böse Zugang zum Leben des Jungen und schafft es sein Leben gehörig durcheinander zu bringen.

Es geht um einen einsamen Jungen, zu dessen Geburtstagsfeier niemand erscheint und der sich in den Geschichten seiner Bücher versteckt. Und trotz der schrecklichen Geschehnisse um ihn herum wirkt er auf mich viel tapferer und erwachsener, als ich es für das Alter erwarten würde.
Es geht aber auch um Freundschaft und den Glauben an sich selbst und um Gewalt und schonungslose Grausamkeiten...

Das Cover ist wunderschön stimmig und zwischendurch gibt es immer mal wieder eine Zeichnung, die die Geschichte und die düstere Atmosphäre fabelhaft unterstützt.

Neil Gaiman's fantastische, magische Sätze machen den „Ozean am Ende der Straße“ zu einem Märchen für Erwachsene. Es ist sicherlich ein Buch für ein bestimmtes Publikum und es fällt mir schwer, es in ein bestimmtes Genre einzuordnen.

Es lässt mich nachdenklich zurück und ich frage mich, ob es sich dabei um kindliche Phantastereien handelt oder ob Neil Gaiman vielleicht etwas von sich selbst in dem Buch verarbeiten wollte.