Rezension

Ein märchenhafter Roman

Der geheime Name - Daniela Winterfeld

Der geheime Name
von Daniela Winterfeld

Bewertet mit 5 Sternen

Was wäre, wenn ein Wesen wie Rumpelstilzchen heute noch existierte? Was wäre, wenn es auch betrogen wurde und nun Rache-Pläne schmiedet? Was wäre, wenn es sich durch nichts aufhalten lässt, um am Ende doch das zu bekommen, das ihm versprochen wurde?

Die 19-jährige Fina kennt kein anderes Leben als das auf der Flucht. Mit ihrer Mutter lebte sie noch nie länger als eine Jahreszeit am gleichen Ort, doch damit soll nun Schluss sein. Sie zieht zu ihrer Großmutter, die am Rande eines düsteren Moors lebt, das eine außergewöhnliche Anziehungskraft auf Fina hat und sie sogar in ihren Träumen verfolgt. Dort trifft sie eines Tages auf Mora, der sein ganzen Leben im Moor verbracht zu haben scheint. Zwischen den beiden entwickelt sich langsam Freundschaft und mehr, doch sind sie am Ende doch nur Teil eines Plans, in dem ein glückliches Ende nicht vorgesehen ist...?

Schon im Prolog von „Der geheime Name“ schafft es die Autorin, den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen und die Handlung bleibt über alle 521 Seiten nahezu konstant spannend. „Spannend wie ein Thriller, phantastisch wie ein Märchen“, so heißt es auf dem Cover und nach der Lektüre kann ich diese Umschreibung nur bestätigen. Atmosphärisch dicht wird in diesem Roman eine Märchenwelt in unserer modernen Zeit geschaffen, während die Charaktere mit ihrer Vielschichtigkeit und Entwicklung überzeugen. Schließlich ist es außerdem der angenehme und passend märchenhafte Schreibstil, der dazu beiträgt, dass man als Leser nicht umhin kann, bis zum Schluss mit Fina und Mora mitzufiebern.

Ein wirklich wundervolles Buch, das aus der klassischen Rumpelstilzchen-Idee ein tolles Märchen für Erwachsene in der heutigen Zeit spinnt – traumhaft schön und absolut empfehlenswert!