Rezension

Ein märenhafter Auftakt.

Die Chroniken von Azuhr - Bernhard Hennen

Die Chroniken von Azuhr
von Bernhard Hennen

Milan, der junge Priestersohn, will unter keinen Umständen in die Fußstampfen seines Vaters treten. Er erschafft einen geheimen Feldzug gegen seinen Vater Nandus, um nicht als Priester zu enden. Nach einer waghalsigen Aktion wird die Diebin Felicia auf ihn aufmerksam. Sie sieht in ihm einen Retter, der ihre Zukunft für immer verändern könnte. Die beiden ahnen nicht, dass sich eine alte Macht erhebt und all ihre Pläne verändern wird.

Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte ist der Auftakt einer neuen Reihe von Bernard Hennen. Bisher hatte ich noch nicht die Gelegenheit von Bernhard Hennen etwas zu lesen, aber als ich von der neuen Reihe erfuhr, musste ich die Chance nutzen. Ich muss gestehen, dass ich positiv überrascht bin. Es geht dabei nicht um die Welt, die Fantasie oder die Charaktere, denn ich habe schon damit gerechnet, dass die Komponenten mir gefallen werden. Es ist der Schreibstil, der mich in den Bann gezogen hat. Ab der ersten Seite konnte mich der Schreibstil abholen und in die Geschichte ziehen.

Der Einstieg gibt einen Rückblick auf ein sehr prägendes Ereignis der Geschichte Cilia, das schrecklicher nicht sein könnte, und zeitgleich erschüttert und fesselt. Schon lange habe ich keinen spannenderen Einstieg gelesen. Danach wandert man 53 Jahre in die Zukunft und findet sich in der Gegenwart wieder, wo man auf den sympathischen und rebellischen Milan trifft. Am Anfang des Buches konzentriert sich die Geschichte auf das Verhältnis von Milan und Nandus. Man erhält einen guten Einblick in ihre Sichtweisen. Milans Groll nutzt der Diebin Felicia ihn auf ihre Seite zu ziehen. Felicias Handlungen sind nicht von vornherein klar. Erst nach einiger Zeit kristallisiert sich ihre Rolle heraus. Man merkt schnell, dass die Charaktere mit ihrer Vielschichtigkeit bestechen. Die vielen Facetten bringen die Charaktere näher und lassen sie realistisch erscheinen. Von ihren unterschiedlichen Seiten zu lesen und sie zu beobachten, wie sie in schwierigen Situationen reagieren, hat Spaß gemacht.
Erst langsam entwickelt sich die Fantasiebeteiligung in diesem Buch und findet seinen Höhepunkt im letzten Drittel des Buches. Meiner Meinung gibt es der Geschichte keinen Abbruch. Vielmehr beflügelt die Fantasie der Mären und Milans Rolle die Geschichte. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Märchenfans eine Freude mit dieser Geschichte haben.

Fazit
Die Geschichte bietet vielseitige Charaktere und eine fesselnde Handlung. Die Fantasieelemente sind nicht ab dem Start zu finden und kommen erst im Verlauf der Handlung zum Vorschein. Es war ein schöner Einblick in die Welt der sagenhaften Märchen und ihre Geheimnisse.