Rezension

Ein magischer Klassiker

Halloween
von Ray Bradbury

Bewertet mit 5 Sternen

»Halloween.
Vorsichtig. Auf leisen Pfoten. Lautlos schleichen.
Aber Warum? Wozu? Wie? Wer? Wann? Wo hat das alles angefangen?«

Es ist eine faszinierende Reise voller Magie, auf die uns Bradbury gemeinsam mit acht ungestümen Jungen schickt. Sie wollen das Geheimnis des Vorabends von Allerheiligen erfahren aber nicht nur, denn ihr Freund Pipkin ist verschwunden und schwebt in großer Gefahr. Um ihn zu retten wagen sie die wilde Reise mit einem selbstgebastelten Drachen aus alten Zirkusplakaten. Der seltsame Chitinus Charybdis Downground führt sie durch die Zeit, zeigt ihnen das Gedenken der Toten in Ägypten, bei den Höhlenmenschen, bei den Druiden in Britannien, in Paris und Mexiko auf unterschiedlichste Weise.

Bradburys Sprache ist fantasievoll, bildreich und poetisch. Man taucht ein in die Geschichte und verliert sich kurzum vollständig in ihr. Es ist interessant zu erfahren, was es mit »All Hallows' Eve« auf sich hat und wie die Jungs nach und nach begreifen, wo der eigentliche Kern in allem liegt. Downground erklärt vieles, lässt aber auch eigene Schlüsse und Gedanken zu. Die Geschichte ist deshalb äußerst lehrreich, trotz ihrer Einfachheit und Kürze.

Für mich ist »Halloween« (OT: »The Halloween Tree«) eine fantastische, fantasievolle und lehrreiche literarische Reise, die besonders an dem benannten Tag selbst gelesen werden kann. Einziger Wermutstropfen ist für mich die Kürze aber auch das hat wohl seinen ganz eigenen Sinn und Charme. Für Kinder aber auch für Erwachsene ist dieses schmale Büchlein definitiv eine klare Leseempfehlung. Zeitlos und voller Magie.