Rezension

Ein magisches Buch

Der dunkle Kuss der Sterne - Nina Blazon

Der dunkle Kuss der Sterne
von Nina Blazon

Canda, eine junge Frau aus den oberen Kasten Ghans, ist mit 4 Gaben gesegnet. Sie soll den jungen Tian heiraten und in der Nacht vor ihrer Hochzeit, verliert sie eine ihrer Gabe. Der Glanz den sie umgeben hat, ist verschwunden. Und nicht nur das.Auch ihr Verlobter Tian ist weg.
Ihr Schicksal scheint besiegelt zu sein. Durch das verlieren des Glanzes ist sie der hohen Stellung nicht mehr würdig und sie muss ins Haus der Verwaisten einziehen. Doch Canda gibt nicht auf. Sie kämpft für ihr Leben und ihre Liebe.

Nina Blazon hat eine fantasievolle und sehr facettenreiche Welt erschaffen. Nachdem ich erst einmal einige Seiten brauchte, um in die Geschichte zu kommen, gab es ab diesem Moment kein halten mehr.

Ihren Protagonisten haucht sie Leben ein, während ihrer Suche in den entlegenden Landesteilen. Außerhalb der Stadt Ghan, liegt die Wüste und die birgt nicht nur die Gefahren der Hitze und des Mangels an Wasser. Dort findet man verlassene Tempel, die eine Geschichte erzählen, man begegnet Wesen, denen man besser aus dem Weg gehen sollte und die Magie nimmt einen großen Platz ein.

Mit Canda macht man sich nicht nur auf die Spuren, ihres verschwunden Versprochenen, sondern dringt in die Vergangenheit ihrer Familie ein. An ihrer Seite steht Amad, der im ersten Moment sehr ruppig und unnahbar erscheint. Ein Mensch mit zwei Gesichtern, der nur widerwillig mit Canda mit geht.

Canda entwickelt sich stetig in der Geschichte. Die erst sehr auf ihren Stand und ihrer Erziehung bedachte junge Frau, wird zu einer mutigen, mitfühlenden Frau. Bruchstücke ihres alten "Ich" fallen ab, je mehr sie dem großen Geheimnis auf die Spur kommt. Sie findet ehrliche Freunde und das tut ihr wahnsinnig gut. Mir gefällt es immer, wenn die Protagonisten nicht stumpf auf der Stelle treten, sondern sich weiter entwickeln. Für diese Geschichte ein absolutes Muss gewesen.

Als Leser wandelt man mit auf den Spuren von Canda. Das große Geheimnis versteckt sich nicht nur für Canda, auch der Leser blickt nicht allzu frühzeitig durch. Die Spannung bleibt somit bis zum Schluss auf einen richtig hohen Level.

Der Schreibstil von Nina Blazon ist Wahnsinn. Sie schafft es durch Worte dem Leser das Gefühl zu vermitteln, in Mitten diesem Märchen zu stehen. Es war Kopfkino pur gewesen. Sie bringt unheimlich viel Fantasie auf, vermischt "Neues" mit "Altem" und Reales mit Fiktion. Einfach ganz große Klasse.