Rezension

Ein mal eins des Zeitreisens

Auf ewig dein - Eva Völler

Auf ewig dein
von Eva Völler

Anna und Sebastiano leiten nun eine Schule für Zeitreisende in Venedig und haben mit ihren Schülern alle Hände voll zu tun. Eigentlich, wenn es da nicht noch ein kleines Problem mit einer Warnung aus der Zukunft gäbe, die den beiden mehr als schwer auf den Magen schlägt.

Eva Völler erzählt mit „Auf ewig dein“ die Geschichte von Anna und Sebastiano in einer neuen Trilogie weiter. Dies ist der erste Teil einer Trilogie. Der zweite soll im nächsten Jahr ebenfalls ikm Lübbe Verlag erscheinen.
Ich muss zugeben, ich war ziemlich neugierig. Ich habe ein Buch aus ihrer ersten Trilogie gelesen und fand es mäßig. Aber es hatte wirklich gute Ansätze! Von daher habe ich mich an ihre zweite Trilogie gewagt mit einer vagen Hoffnung im Gepäck.
Die ersten Seiten waren schon einmal locker und flockig. Genau richtig, wenn man nicht viel Zeit hat und nur ein paar Seiten lesen möchte. Ich habe jedenfalls schnell in das Buch hinein gefunden und brauchte auch nicht lange, um mir die Protagonisten aus den letzten Büchern wieder in Erinnerung zu rufen. „Auf ewig dein“ ist aber auch etwas für Neulinge, die gerade mit der Welt der Zeitreisenden beginnen wollen. Ich hatte immer das Gefühl, dass kaum eine Frage offen bleibt.
Anna und Sebastiano sind natürlich verliebt bis über beide Ohren. Das spürt man in jedem Kapitek und darum hat Eva Völler auch den Plot des Buches gesponnen, ohne zu viel vor weg nehmen zu wollen. Die beiden sind und bleiben die Hauptpersonen in ihren Büchern.
Doch auch die Zeitreiseschüler kommen nicht zu kurz. Ole, der junge Wikinger, Fatima, eine befreite Konkubine aus dem Morgenland, und Jerry, der Crack, der jedes physikalische Problem lösen kann, bereiteten mir so manch amüsanten Moment. Durch sie kommt ein wenig Bewegung und Dynamik in das Buch, abseits der LoveStory zwischen Anna und Sebastiano (was ich sehr begrüßt habe!).
Der Plot spielte sich zu großen Teilen in der Zeit von Henry VIII ab. Der Einblick, den Eva Völler gewehrt, ist witzig und lehrreich für die jüngeren Leser unter den Zeitreisefans. Auch aus der Zeit Henrys bringen sie einen Zeitreiseschüler mit in unsere Zeit (ihn mochte ich eigentlich am liebsten). Eva Völler zeichnet auf jeden Fall ein farbenfrohes, wenn gleich auch ungeschöntes Bild der Vergangenheit, ohne den Witz des Buches zu vernachlässigen.

Negativ ist mir aufgefallen, dass Eva Völler ein wenig zu viel erklärt. Sie verfällt ein wenig in das erzählen und erklären, anstatt es an einem Beispiel zu veranschaulichen. Das zog das Buch hin und wieder unnötig in die Länge und raubte manchen Passagen die nötige Würze.
Hin und wieder hatte ich das Gefühl, die Autorin macht es sich ein wenig einfach. Zum Beispiel, dass alles in die zeitlich passende Sprache übersetzt wird.

Außerdem spürt man, dass dies der erste Band einer Trilogie ist. Er endet für meinen Geschmack recht abrupt, aber den Charakter einer Trilogie kennen wir ja alle.

Insgesamt war „Auf ewig dein“ recht unterhaltsam und über weite Strecken spannend. Trotzdem haben mich ein paar Dinge gestört. Deshalb vergebe ich schwache vier Sterne und empfehle es jedem Zeitreise-Fan und Lesern, die kurzweilige Bücher bevorzugen.