Rezension

Ein Mann dominiert die Stockholmer Polizei

Die Fährte des Wolfes - Mons Kallentoft, Markus Lutteman

Die Fährte des Wolfes
von Mons Kallentoft Markus Lutteman

Bewertet mit 3 Sternen

Dieser Thriller wird wesentlich von einer neuen Ermittlerfigur am skandinavischen Krimi-Himmel getragen. Erfolg, Misserfolg und Gesamtstimmung im Buch hängen an Zack Herrys Schuhen. Er polarisiert nicht nur unter Kollegen der Sondereinheit der Stockholmer Polizei, sondern auch unter Lesern.

Sein Privatleben, seine Vorgeschichte beeinflusst ihn und die Ermittlungen mehr als gut ist und auch mehr als realistisch wäre. Als Polizist eigentlich nicht immer gut geeignet, schaffte er es scheinbar trotzdem durch die Prüfungen und darf mit seinem manchmal etwas kindlichen Gemüt als Hauptermittler einen Frauenmörder jagen. Mit seinen 27 Jahren ist er nicht nur der jüngste seiner Truppe, sondern auch einer mit fragwürdigen Methoden.

Er kommt aber immer damit durch, egal wie er für sich die Regeln und Gesetze auslegt und es kommt wie es kommen musste: er ist natürlich der Held und kann den Fall lösen. Damit sollte nicht zu viel verraten sein. So einfach wie meist gedacht gestaltet sich die Geschichte nämlich keineswegs und es gibt zwischendurch eine Handvoll involvierte Verdächtige und zahlreiche Spuren, die im Sand verlaufen. Das wahre Ausmaß der verworrenen Geschichte kommt erst später heraus, verschiedene Seiten wollen ihre Interessen durchsetzen, Kollateralschäden inklusive.

Dieser Thriller kann auf jeden Fall damit punkten, dass immer, wenn man sich wieder etwas zurücklehnt und ahnt, wie der weitere Verlauf der Geschichte sein wird, Zack dann eine seiner „Aktionen“ auspackt und alles damit wieder über den Haufen wirft. Wer solche ungewöhnlichen Charaktere zu schätzen weiß und auch mit etwas brutaleren, blutigen Momenten klarkommt, wird hier definitiv mit einem spannenden Thriller bedient. Leider gibt es aus meiner Sicht am Ende noch Szenen, die etwas verwirrend und überflüssig wirken. Eine Fortsetzung scheint jedenfalls geplant zu sein.