Rezension

Ein Mann lässt in sich blicken...

Man tut, was man kann - Hans Rath

Man tut, was man kann
von Hans Rath

Bewertet mit 5 Sternen

Welche Frau wollte nicht schon einmal Mäuschen spielen in der Gedankenwelt eines Mannes?

Der Protagonist Paul, 42 Jahre alt, geschieden, Leiter der Personalabteilung eines Medienunternehmens, ist wieder Single und sucht Antwort auf die Frage, ab wann aus einer Affäre eine Beziehung wird. Kaum dass er sich bei Kathrin für eine Beziehung entschieden hätte, wird er von ihrem Exfreund, den auch noch abstehende Ohren zieren, als Partner ausgestochen. Kathrin, die nun am Ziel ihrer Träume angekommen ist und sogar einen Heiratsantrag von ihrem Ex bekommen hat, empfiehlt Paul an ihre Freundinnen weiter, als gute Möglichkeit die Eifersucht der wirklich Auserwählten zu schüren. Nicht nur Paul stellt sich solche essentiellen Fragen, sondern auch seine Freunde, die mittlerweile alle mit Sack und Pack vor seiner Wohnung standen und aus dieser kurzerhand eine Männer-WG gemacht haben. Da wäre zum Einen der schüchterne Günther, der sich etwas Nachhilfe in Liebesdingen erhofft, zum Anderen sein Kollege Schamski, zu Hause raus geflogen, da er sich zwischen seiner Frau und seiner Sekretärin nicht entscheiden konnte und zu guter letzt sein Fahrer Bronko, ein verhinderter Künstler. Herrlich den weinseeligen Gesprächen der gestrandeten Männer zu lauschen und ein wenig an ihrem Leben teil zu haben.

Das Buch spielt mit Klischees und lebt von der Situationskomik. Es ist leicht und flüssig zu lesen und die ideale Unterhaltung für zwischendurch. Die Charaktere sind griffig dargestellt, man kann sie sich bildlich vorstellen. Ich empfehle diesen Roman jedem, der gerne etwas kurzweiliges und amüsantes zum Zeitvertreib lesen möchte.

Hans Rath, Jahrgang 1965, studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie in Bonn. Er arbeitet unter anderem als Drehbuchautor und lebt in Berlin.