Rezension

Ein Mann namens Ove

Ein Mann namens Ove - Fredrik Backman

Ein Mann namens Ove
von Fredrik Backman

Bewertet mit 3.5 Sternen

Er ist pedantisch und lebt nach dem Motto: alles muss seine Ordnung haben!

Ove ist 59 Jahre alt, Witwer und redet nicht viel. Erst recht nicht, seit man ihn in seiner Firma nicht mehr braucht und ihn in den Vorruhestand schickt. Dennoch hält er an seinem geregelten Tagesablauf fest, seinen morgendlichen Kontrollgängen durch die Wohnsiedlung. Er muss für Recht und Ordnung sorgen, notiert  Falschparker, begutachtet die Mülltrennung der Nachbarn und ob Fahrräder ordnungsgemäß abgestellt werden. Einer muss sich ja darum kümmern. Doch obwohl er ständig an allem und jedem herum nörgelt hat er einen anderen Plan gefasst: Ove will endlich wieder bei seiner geliebten Sonja sein. Oft steht er an ihrem Grab und schüttet ihr sein Herz aus, denn sie war die Einzige, die ihn so geliebt hat , wie er eben ist, schrullig und voller Ecken und Kanten.Doch das neue Paar in der Nachbarschaft durchkreutzt seine Pläne immer und immer wieder. Eine hochschwangere Ausländerin mit zwei kleinen Kindern und einem trotteligen Mann,  der keinen Hänger rückwärts parken kann. Doch Parvaneh macht sich die Mühe, hinter die rauhe Schale zu schauen und läßt dabei nicht locker. So wird Ove von Seite zu Seite sympathischer: er gewährt einer herrenlosen Katze Unterschlupf, gibt Parvaneh Fahrstunden und repariert mit dem Nachbarsjungen ein Rad. Von Tag zu Tag gerät Oves Vorhaben mehr und mehr in Vergessenheit denn es gibt soviel für ihn zu tun. Und das ist ja schliesslich auch ein gutes Gefühl...

Das Buch hat mir gut gefallen. Abwechselnd spielt es in der Vergangenheit, wo man mehr über das Leben von Ove und Sonja erfährt und dann in der Gegenwart in der Oves tägicher Kampf endlich seinen Selbstmord über die Bühne zu bringen. Der Leser erhält tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle von Ove, die mich sehr beeindruckt haben. Ove ist zwar ein einfach gestrickter Typ, aber mit einem grossen Herz. Nicht nur seine Sonja hielt ihn für einen besonderen Menschen, auch ich denke es. Die Geschichte ist emotional, witzig und voller Bewegung und darum ist das Buch für mich eine schöne Erfahrung gewesen.

Kommentare

Anchesenamun kommentierte am 18. August 2014 um 13:36

Das Buch steht auch auf meiner Wunschliste. :-) Deine Rezi hat mich darin bestärkt, es zu lesen. Aber nur 3,5 Sterne bei dem positiven Fazit? ;-)