Rezension

Ein Mathe-Nerd entdeckt die Liebe

Love and Other Unknown Variables - Shannon Lee Alexander

Love and Other Unknown Variables
von Shannon Lee Alexander

Solide umgesetzt, teilweise wirklich berührend, aber doch auch sehr vorhersehbar und nicht herausragend. 3 1/2 Sterne.

Inhalt

Der 17-jährige Charlie geht auf eine Schule, die sich auf Naturwissenschaften spezialisiert hat. Mathe ist sein Leben und seine Zukunft hat er genau geplant: Schulabschluss und dann ab aufs MIT. Doch dann trifft er eines Tages, als mit seiner besten Freund Greta und deren Freund James Donuts kaufen geht, ein Mädchen mit einem Tattoo: Charlotte. Diese geht auf dieselbe Schule wie seine kleine Schwester, der Bücherwurm Becca, und die beiden Mädchen freunden sich an.

Charlotte bringt Charlie dazu, dass er seiner neuen Englischlehrerin Streiche spielt und das Leben schwer macht. Denn die neue Englischlehrerin ist Charlottes großes Schwester. Warum sie das möchte, erfährt Charlie jedoch erst später - als er bereits ziemlich in die quirlige Charlotte verliebt ist.

 

Meine ausführlichere Meinung

Die Originalinhaltsangabe verrät mir viel zuviel. Denn dadurch wusste ich von Anfang an etwas, was Charlie erst im Laufe des Buches und eigentlich erst nach 2/3 der Geschichte erfährt. Das hat für mich leider schon ziemlich viel beim Lesen kaputt gemacht, da ich das große Geheimnis bereits kannte.

Sehr nett fand ich die mathematischen Einschübe, obwohl ich selbst wirklich kein Mathefan bin. Dies verleiht dem Buch das gewisse Etwas. Allerdings hatte ich von Titel und bezauberndem Cover erwartet, dass Mathematik eine viel größere Rolle spielt, als dies eigentlich der Fall ist.

Charlie ist ein wirklich netter Kerl und auch die Nebenfiguren gefielen mir ganz gut, auch wenn viele leider ein wenig blass blieben. So etwa Charlies beste Freundin Greta oder Charlottes Vater. Dafür gefiel mir die Nachbarin Mrs. "Dimwit" außergewöhnlich gut - ein echter Charakter, der Eindruck hinterlässt. Mit Charlotte, genannt Charly, hatte ich ehrlich gesagt etwas Anlaufschwierigkeiten und es hat gedauert, bis ich mich für sie erwärmen konnte.

Insgesamt war diese versuchte Mischung zwischen Glück und Drama nicht so ganz gelungen. Gerade die Streichsequenzen passten für mein Gefühl nicht wirklich zum Rest der Geschichte. Besonders nicht, wie überhand das Ganze nimmt und wie schnell es dann auch wieder vorbei war.

Die Idee, Parallelen zwischen Mathematik und Literatur zu ziehen, fand ich ganz interessant. Das Buch "How to kill a mockingbird" spielt eine große Rolle für Charlie und Charlotte.

Alles in allem läuft es jedoch ziemlich nach Schema F ab und es wird mir wahrscheinlich nur die Szene mit der Tür von Nachbarin Mrs. Dimwit in Erinnerung bleiben.
 

Fazit

Freunde leichter und lockerer Lektüre sind hier ganz eindeutig falsch. Die Liebesgeschichte zwischen Charlie und Charly war zwar ganz süß, hat mich aber auch nicht überzeugt. Mehr hatte ich nach Cover und Titel vom Matheaspekt und insgesamt nerdigen Inhalt erwartet. Ein nettes Jugendbuch, solide umgesetzt, was mich aber auch nicht umgehauen und begeistert hat. 3 1/2 Sterne.