Rezension

Ein Meisterwerk

The Stand - Stephen King

The Stand
von Stephen King

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine gefährliches Virus entwischt durch einen Unfall aus einem geheimen Regierungslabor. Die Regierung vertuscht Alles und die Menschen sterben in Massen. Nur Wenige scheinen immun zu sein. Und sie alle verbindet der Traum von einem dunklen Mann.

 

Was soll man noch groß zu King sagen? Dies ist auf jeden Fall eines seiner Meisterwerke. Von der Geschichte und dem Charakteraufbau her ist dieser Roman der beste King, den ich bisher gelesen habe. Er spielt am Ende des kalten Kriegs und wurde zu einer Zeit verfasst, als eine relative Ruhe herrschte, der aber noch niemand so recht traute. Mir gefiel der soziologische Aspekt wieder extrem gut. Aber The Stand ist auch theologisch anspruchsvoll. Wie funktioniert Gesellschaft? Wie funktioniert Religion? Gibt es das ewig Böse und das ewig Gute? Muss es beide geben? Was gehört zu Gottes Plan? Zwischen diesen Fragen müssen die Figuren festlegen, wo sie stehen. Und es wird klar, dass jedeR einen freien Willen hat. Psychologisch sind die Menschen (und der Hund Kojak) nachvollziehbar, alle Menschen. Und egal auf welcher Seite – jedeR kann sich entscheiden.

 

Wieder ist die Banalität des Alltags überall zu spüren, direkt neben den Schrecken der Nacht und der Wunder der Welt. Und wieder ist dieser King sehr amerikanisch und entwirft ein breites Bild von Kultur und Zeit.

 

Leider gibt es zwischendurch eine Phase, die mir ein wenig lang wurde. Es wurden Entscheidungen und Gespräche doppelt erzählt, einmal im Erzähltext und dann nochmal in Form von Protokollen. Da war ich echt fast soweit, ein paar Seiten zu überspringen. Aber weil dies nur eine kurze Phase ist, bleibt mein Fazit definitiv extrem positiv.

 

Fazit: Definitiv ein Meisterwerk, das noch lange in meinem Kopf nachwirken wird. Spannend und konsequent bis zum Schluss mit einer Mischung aus tollen Figuren und Nachdenklichkeit.