Rezension

Ein Meisterwerk

Pandemonium - Lauren Oliver

Pandemonium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 5 Sternen

Um Längen besser als der erste Band! Ich fand schon den ersten Band wirklich gut, aber Pandemonium schlägt Delirium wirklich bei weitem. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und sehr spannend. Das Buch ist in zwei Zeiten eingeteilt, in denen immer abwechselnd weiter erzählt wird “heute” und “damals”. Beide Handlungsstränge sind so spannend, dass man immer nur weiterlesen kann und ich hatte das Buch innerhalb weniger Stunden durchgelesen. So sehr hat mich lange kein Buch mehr gefesselt. Obwohl ich den ersten Band bereits vor längerer Zeit gelesen habe, hatte ich keine Probleme, mich wieder in die Geschichte hinein zu versetzen.

Lena ist eine überaus sympathische Protagonistin. Sie handelt logisch nachvollziehbar und sie passt sich nach anfänglichen großen Schwierigkeiten ihrem neuen Leben an. Lena selbst wird einfach erwachsen, sie muss mutiger werden, sie muss über sich selbst hinaus wachsen, sonst überlebt sie in der Wildnis nicht. Dies gelingt ihr nicht von Anfang an, aber es gelingt ihr. Mit Raven, Hunter und den anderen findet sie gute Freunde, die bereit sind für sie einzustehen.

Raven ist eine großartige Anführerin. Meist hart und durchgreifend, um das Überleben der Gruppe zu sichern, aber in verschiedenen Momenten so gefühlvoll und verletzbar. Sie muss man einfach gern haben.

Aber auch Julian wurde mir nach und nach sehr sympathisch. Julian ist der Vorsitzende der Jugendorganisation des VDFA (Verband für ein deliriafreies Amerika), hat den Eingriff aber selber noch nicht hinter sich. Julian wird gemeinsam mit Lena durch die sogenannten Schmarotzer, wie die Invaliden diejenigen nennen, die nicht zum Widerstand gehören, sondern einfach nur töten und plündern wollen, entführt. Er wirkte zunächst völlig angepasst an das System, genau wie Lena in Band 1 und war mir eher suspekt. Ich habe eigentlich die ganze Zeit auf den großen Knall gewartet, bei dem er irgendetwas “Dummes” tut. Julians Charakter machte durch das Buch eine schöne Entwicklung durch, die ebenso logisch nachvollziehbar war, wie Lenas.

War Delirium eher ein ruhiges Buch, so geht es hier viel mehr im Kampf. Den Kampf ums überleben, den Kampf gegen die bestehenden Gesetze, den Kampf auch gegen sich selbst um Grenzen zu überwinden.

Das Buch endet mit einem wirklich fiesen Cliffhanger, genau wie Band 1 es bereits getan hat. Band 3 habe ich also schon vorbestellt, damit ich sofort nach Erscheinen im Januar 2014 weiterlesen kann. Von mir gibt es 5 Sterne für dieses Meisterwerk!