Rezension

Ein melancholischer Roman, der mich gefühlsmäßig nicht überzeugen konnte

Denn das Leben ist eine Reise - Hanna Miller

Denn das Leben ist eine Reise
von Hanna Miller

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

Aimeé, eine junge Frau in ihren 30ern macht sich mit ihrem Sohn und ihrem alten VW-Bus auf nach Südengland, da sie in ihrem alten Leben in Deutschland nichts mehr festhält. Sie trifft dort auf ihre Jugendliebe Daniel und muss sich den Schatten ihrer Vergangenheit stellen, die sie auch in der Ferne immer wieder einholen.

Meine Meinung

Der erste Teil des Romans hat mir sehr gut gefallen, da man die Personen sehr gut kennenlernt und durch die bildliche Sprache von Hanna Miller sofort das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Durch den auktorialen Erzähler hat man eine sehr gute Perspektive auf die Figuren, taucht aber nur oberflächlich in ihre tiefe Gefühlswelt ein.

Doch schon kurz nachdem Aimeé mit ihrem Sohn Len in Südengland angekommen ist, fehlte es mir an Spannung und die Geschichte blieb am Ende irgendwie farblos. Natürlich will man wissen, wie sie ausgeht und ob Aimeé ihre alte Liebe zu Daniel wieder aufleben lassen kann und ob sie mit Len in England bleibt oder wieder nach Deutschland zurückgeht. Aber große Gefühle kamen mir beim Lesen leider nicht auf. Auch konnte ich keine Beziehung zu den Figuren aufbauen, weil ich das Gefühl hatte, sie alle nur oberflächlich kennenzulernen.

Insgesamt schwebt auch die ganze Zeit nach dem Aufbruch aus Deutschlande eine gewisse Melancholie über der Geschichte. Aimeés Vergangenheit ist teilweise sehr tragisch und traurig und das große Gefühl der Befreiung und des positiven Neuanfangs fehlte mir. Zudem passiert im letzten Abschnitt sehr viel auf einmal, was die Handlung sehr schnell abgehandelt wirken lässt, und man ist nicht wirklich überrascht vom Ende, da man es schon deutlich erahnen konnte.

Fazit

Durch den flüssigen und bildlichen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten, aber mir persönlich fehlten die großen Gefühle, die Spannung und die Begeisterung beim Lesen.