Rezension

Ein mit viel Herzblut geschriebener Roman, ein Sprung hinein und man ist gefesselt

Stadt ohne Nacht -

Stadt ohne Nacht
von Silke Katharina Weiler

Bewertet mit 5 Sternen

Mein erster Fantasy-Roman nach vielen Jahren; „Stadt ohne Nacht“ von Silke Katharina Weiler. Ich gebe zu, nach Herr der Ringe und der Wüstenplanet kam lange Zeit nichts, außer natürlich Kinofilme dieses Genres. „GoT“ war Ewigkeiten nur irgendwas, was alle kannten, außer mir. So kam es mir jedenfalls vor. Aber ich habe mich überzeugen lassen und mal wieder ein Buch mit diesem Thema in die Hand genommen.

Im Prinzip ist es ja so, es könnte überall auf unserer Welt diese Geschichten spielen. Es klingt doch aber so schön, wenn in Phantasiewelten etwas stattfindet; und exotische Namen klingen doch auch mal wieder den Geist anregend und spannend. Die Themen an sich sind auch variabel und werden hier wie auch in Sci Fi Filmen genutzt. Es geht um Macht, Eifersucht, knappe Ressourcen, Religionen, Geschlechterrivalitäten, Alt gegen Jung. Daraus lassen sich überaus spannende Storys ableiten, so auch hier.

Knapp zusammengefasst geht es um folgendes: da gibt es Menschen, die haben Begabungen, geistig wie körperlich. Diese sind aber nicht gerne gesehen, sie sollen ausgemerzt werden, sie stören die Einheit des Landes. Da werden Kinder verstoßen, damit die eigene Familie nicht in Verruf gerät und ins Abseits gedrängt wird. So ergeht es Ala, die die letzten Worte ihres Vaters im Kopf hat, dass ihr der Tod droht, sollte sie je wieder nach Hause kommen. Im Waisenhaus lernt sie Stennis kennen, er ist ihr wie ein Bruder. Gemeinsam schuften sie in einem Bergwerk, bis ein Unglück geschieht und Ala flieht. Sie läuft Dexter in die Arme, der im Grunde auch nur ein Sklave für einen Sektenführer ist. Er erledigt die Drecksarbeit, weil er seine Freundin schützen will, die als Begabte festgehalten wird.

Eine Zweckgemeinschaft entsteht, viele Abenteuer erlebt und merkwürdige Wesen und Fremde kennengelernt. Abstruse Spiele für das schnelle Geld geben Dexter auf Zeit eine Verschnaufpause. Er will seine Freundin retten und ein neues Leben beginnen. Und Ala muss feststellen, dass auch sie eine Begabung hat. Eines kommt zum Anderen, sie lernen viele ihrer Art kennen und wollen die Machthaber stürzen.

Das ist spannend geschrieben, voller Ideen, sehr lebendig und mit viel Herzblut der Autorin. Der Markt dafür ist hart umkämpft, um einen Verlag zu finden beziehungsweise jemanden, der einen unterstützt, das ist ein langer Weg. Dieses Buch ist ein weiteres Kleinod, das ich sehr empfehlen kann. Von Weiler gibt es noch mehr zu entdecken, schaut einfach mal im Netz nach.