Rezension

Ein mitreißender Auftakt!

Save Me
von Mona Kasten

Bewertet mit 4 Sternen

Letztes Jahr habe ich die Again-Reihe von Mona Kasten verschlungen. Diese Reihe hat mich mitgerissen und ich habe mich dort in die Figuren und auch den lockeren Schreibstil von Mona verliebt. Deshalb war ich natürlich total aus dem Häuschen, als ich erfahren habe, dass es eine neue Reihe von ihr geben wird. SAVE ME ist der Auftaktband der Maxton Hall - Reihe und ich habe mich schon so sehr auf das Buch gefreut und sofort in das traumhafte Cover verliebt.

In diesem Buch dreht sich alles um die beiden Protagonisten Ruby und James. Ruby Bell hat das Glück durch ein Stipendium auf das Maxton Hall College gehen zu dürfen. Dieser Ort strotzt nur so vor Macht, Geld und Ruhm, doch das könnte Ruby nicht weniger interessieren. Sie möchte einfach unsichtbar bleiben, ihr letztes Schuljahr hinter sich bringen und dann ihren großen Traum wahr machen und nach Oxford gehen. Doch, wie sollte es anders sein, bleibt Rubys Leben nicht friedlich, denn sie sieht etwas, dass sie nicht hätte sehen sollen und so zieht sie die Aufmerksamkeit von James Beaufort auf sich. Denn ihr Wissen könnte den Ruf seiner Familie zerstören und diese möchte er unbedingt beschützen. Und so prallen zwei vollkommen unterschiedliche Welten aufeinander - das hat ordentlich Konfliktpotenzial!

„Ich bin so lange still, dass es bei jeder anderen Person mit Sicherheit unangenehm geworden wäre, aber James und ich  - ich glaube, wir könnten einander stundenlang schweigend ansehen, nur um zu versuchen, einen Blick hinter die Mauer des jeweils anderen zu erhaschen.“ Ruby S. 194

Ruby habe ich gleich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Sie ist eine absolut ehrlich Haut und ein totaler Familienmensch. Sie liebt ihre Schwester und ihre Eltern über alles und würde alles für diese tun. Außerdem ist die perfekt organisiert und durchstrukturiert, was mich ein wenig an mich selbst erinnert. Sehr bewundernswert fand ich, dass Ruby ganz genau weiß, was sie möchte und entschlossen ihre Ziele verfolgt um genau da hin zu kommen, wo sie hin möchte. Um ihren Traum von Oxford zu verwirklichen arbeitet sie wirklich hart.

James hingegen ist das genaue Gegenteil. Wie sollte es auch anders sein, jede gute New-Adult Geschichte braucht auch einen Bad-Boy und dieser wird hier verkörpert von James Beaufort. Ein reicher Junge mit einem sehr einflussreichen Namen, der sich seine Zeit mit Partys, Frauen und Drogen vertreibt. James lernt man als sehr unsympathischen Charakter kennen, als arrogant und selbstgefällig, der weiß, dass er immer das bekommt, was er möchte. Denn mit Geld kann man alles erreichen. Doch da hat er nicht mit Ruby gewettet. Sie legt keinen Wert auf Geld oder die Macht, die manche Menschen haben und kann James absolut nicht ausstehen. So eine wie sie hat James noch nie kennen gelernt und genau das macht Ruby auch so interessant für ihn. Er misstraut ihr zwar, wird aber immer neugieriger darauf, was ihre Absichten sein mögen oder was für eine Art Mensch sie ist.

„Mit einem Mal wird mir etwas ganz  deutlich bewusst:

Ich kann James Beaufort nicht bloß nicht ausstehen.

Ich verabscheue ihn. Ihn und alles wofür er steht.“ Ruby S. 42

Dadurch, dass die Handlung kapitelweise immer abwechselnd mal aus der Sicht von Ruby, dann wieder aus der Sicht von James in der Ich-Perspektive, geschildert wird, lernt man den wahren James Stück für Stück kennen und kann Blicke hinter seine selbstgefällige Fassade werfen. Ich fand es sehr schön, dass der Leser nach und nach erfährt, warum James so ist wie er ist. Zum Schluss ist er mir doch sympathisch geworden.

Die Nebencharaktere sind alle wunderbar tiefgründig und liebevoll ausgearbeitet. Sie fügen sich fantastisch in die Handlung mit ein und bereichern diese. Bei jedem merkt man, dass er eine andere individuelle Persönlichkeit hat und seinen eigenen Platz in der Geschichte. James Freunde, aber auch Ember, Rubys Schwester, oder Lin, Rubys beste Freundin, stellen einen wichtigen Teil des Buches dar und sind bedeutend für den Verlauf der Handlung. Durch sie werden die Geschehnisse in die eine oder andere Richtung gelenkt. Zwar sind alle Charaktere dieses Mal alle etwas jünger, als in der Again-Reihe, doch das tut dem überhaupt keinen Abbruch.

Mona hat wieder gekonnt große Gefühle in Worte gepackt und zu Papier gebracht, sodass wir Leser wieder richtig mitfiebern können. Einzig und allein das Ende hat mir nicht so gefallen und ich fand es etwas zu künstlich herbeigeführt und zu dramatisiert. Aber es bildet auch einen unglaublichen Cliffhänger, der es einem unmöglich macht den nächsten Band nicht gleich in die Hand nehmen zu wollen.

„Plötzlich scheint er nicht mehr nur durch mich  hindurchzusehen – er sieht direkt in mich hinein. In seinem Blick ist ein Feuer, das sich in mich brennt und mir einen Schauer über meinen Körper jagt.“ Ruby S. 102

Interessant war, mit zu verfolgen, wie sich die beiden Protagonisten, die sich am Anfang überhaupt nicht ausstehen konnten, langsam annähern und kennen lernen und es erst schrittweise und vorsichtig anfängt zu knistern. Natürlich gibt es zwischendurch immer wieder heikle Situation und reichlich Konfliktpotenzial, aber das hat das Ganze nur umso unterhaltsamer gemacht. Bei manchen Situationen habe ich allerdings gedacht, dass die Erzählsicht nicht ganz passend war. Es wäre glaube ich ganz gut gewesen manche Umstände lieber aus James und nicht aus Rubys Sicht zu schildern. Aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt.

An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Danke an das Team der Lesejury und an den LYX-Verlag, dass ich an der Leserunde zu diesem Buch teilnehmen durfte!

Fazit:

SAVE ME ist der Auftaktband der neuen Reihe von Mona Kasten und etwas für jeden, der gute New-Adult Bücher mag. Zwar habe ich ein, zwei kleine Kritikpunkte, aber die Geschichte von Ruby und James hat mich mitgerissen und ich freue mich schon sehr auf Band zwei, der im Mai im LYX-Verlag erscheinen wird. Von mir gibt es vier Sterne.