Rezension

Ein mitreißender Epos rund um die Familie Fleury

Das Gold des Meeres - Daniel Wolf

Das Gold des Meeres
von Daniel Wolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Das Gold des Meeres" ist nach "Das Salz der Erde" und "Das Licht der Welt" der dritte Teil rund um die Familie Fleury. Ich habe die ersten beiden Bände nicht gelesen, hatte aber keinerlei Probleme den dritten Band ohne Vorwissen zu lesen. Es gibt zwar ab und zu Anspielungen auf die Vorgeschichte, aber es wird nicht vorausgesetzt, dass man die ganze Geschichte der Fleurys kennt und ich hab auch nicht das Gefühl, dass zu viel davon verraten wurde, so dass ich die ersten beiden Bände immer noch lesen kann und auch lesen werde!

Das Buch reißt einen mit. Ich war sofort in der Geschichte um Balian Fleury gefangen und habe das Buch an einem einzigen Wochenende durchgelesen, ohne es groß wegzulegen.Die ca. 650 Seiten vergingen so wie im Flug.

Balian, seine Schwester Blanche und seine Händlerkollegen reisen einmal komplett durch Deutschland und durch Osteuropa bis nach Russland.
Wie man sich vorstellen kann, bereist man solch eine lange Route (gerade zu dieser Zeit) nicht ohne Komplikationen und die Gefährten müssen so einige Abenteuer bestehen. Natürlich wäre es auch kein guter Historienschmöcker, wenn sich zudem nicht auch mindestens eine Liebesgeschichte entwickeln würde...

Fazit: Das Buch sollte jeder lesen, der sich für den Handel im 13. Jahrhundert interessiert und für seine Schwierigkeiten und Wagnisse, die ein Händler zu dieser Zeit eingehen musste, wenn er Gewinn erzielen wollte. Die Händler legten zu dieser Zeit oft große Strecken zurück und dass nur mit Ochsenfuhrwerken und Schiffen. Dafür brauchten sie Monate. Daniel Wolf legt das in diesem Buch sehr schön dar. Er zeigt auch welch große Macht die reichsten Händler in dieser Zeit hatten, sie konnten beispielsweise Königen mit ihrem Geld auf den Thron verhelfen, dafür bekamen sie dann Handelsprivilegien, die von anderen kaum zu durchbrechen waren. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass Wolf auf die Gotländische Genossenschaft eingeht, aus der sich später die einflussreiche deutsche Hanse entwickelte. Insgesamt verbindet er sehr schön die historische Fakten mit seinen Romanfiguren, so dass man nicht nur unterhalten wird, sondern auch einiges lernt.