Rezension

Ein mitreißender Justizthriller

Eine bittere Wahrheit
von Nicci French

Ich kenne bereits einige Bücher der Autorin Nicci French. Deshalb war ich sehr auf ihr neuestes Werk gespannt. Auch diesmal wurde ich wieder sehr gut unterhalten und konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen.

Die Storyline dreht sich um Tabitha, die ert seit Kurzem wieder im Ort ihrer Kindheit lebt, einem idyllischen Dorf an der englischen Küste. Doch der Wunsch, dort Ruhe zu finden, verwandelt sich in einen Alptraum, als sie des Mordes an ihrem Nachbarn beschuldigt wird. Alle Indizien sprechen gegen sie. Und sie kann sich nicht erinnern, was an jenem 21. Dezember geschehen ist, als im Schuppen hinter ihrem Haus die schlimm zugerichtete Leiche gefunden wurde. Nun sitzt sie in Untersuchungshaft und wartet auf ihren Prozess. Ihre Anwältin rät ihr, sich schuldig zu bekennen. Doch Tabitha spürt, dass sie nicht die Mörderin ist. Und nur sie selbst kann das beweisen…

In die Geschichte habe ich soweit gut hineingefunden. Der Schreibstil ist typisch Nicci French: locker-leicht, sehr ausführlich und passt gut zu der Storyline. Es ist auch ein schöner Lesefluss gegeben, der die Seiten dahinfliegen lässt. Zudem mag ich die eher kurzen Kapitel.

Mit der Hauptfigur Tabitha konnte ich mich sehr gut identifizieren. Ihr Denken und Handeln ist absolut nachvollziehbar und sie ist für mich eine verdammt mutige und taffe Person, die nicht so leicht aufgibt, auch wenn das anfangs etwas den Eindruck gemacht hat. Ich will nicht wissen, wie es mir gehen würde, wenn ich in Tabithas Haut stecken würde. Von ein auf dem anderen Tag im Gefängnis zu landen und als Hauptverdächtige im Mordfall zu gelten. Außerdem kann sie sich ja selbst nicht mehr wirklich an den Tag des Vorfalls erinnern, was das Ganze nicht besser macht.. Wie sie sich aber nach einigen Anlaufschwierigkeiten aufrafft und sich selbst verteidigt, wurde von der Autorin mitreißend und spannend erzählt.

Auch die Nebenfiguren sind allesamt interessant beschrieben und man rätselt richtig mit, wer nun wirklich für den Mord verantwortlich ist – bis zur überraschenden Auflösung am Ende, mit der ich so nicht gerechnet habe.

Das Buch hat mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten und ich vergebe dafür auf jeden Fall sehr gute 5 von 5 Sternen!