Rezension

Ein mitreißendes Spin-Off

Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin: Der verschollene Mentiglobus - Andreas Suchanek

Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin: Der verschollene Mentiglobus
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

Die Ruinen von Iria Kon geben ein verstörendes Geheimnis preis: ein Mentiglobus gefüllt mit Erinnerung von Leonardo da Vinci und Johanna von Orleans. Die beiden Unsterblichen müssen sich einem Teil ihrer Vergangenheit stellen, den sie bewusst aus ihren Erinnerungen gestrichen haben. Erneut werden die grauenhaften Ereignisse sie beide verändern – und die Zukunft!

Der Auftakt der Spin-Off-Reihe zu „Das Erbe der Macht“ ist düster, phantastisch und fesselnd. Man täuscht sich, wenn man hier einen Sonderband erwartet, der mit der Hauptgeschichte nur die Charaktere gemein hat. Andreas Suchanek spinnt hier das Netz noch feiner, die Geschichte wird noch komplexer und für jede Frage, die sich klärt werden unzählige neue aufgeworfen.

Mit Johanna und Leonardo taucht man hier in die Vergangenheit ein – nicht nur ihre persönliche, sondern auch die der Lichtkämpfer selbst.

Dieses Buch gibt dem Leser ein Versprechen: Es verspricht viele neue Abenteuer der großen Unsterblichen – ihre Hintergrundgeschichten werden Kleinigkeiten und große Fragen der Hauptgeschichte klären, aber auch Verwicklungen aufweisen, die wesentlicher Teil der Haupthandlung werden. Dazu lernt man die Unsterblichen näher kennen mit ihren Stärken und Schwächen sowie die Geschichte des Magierordens an sich.

Andreas Suchanek hat auch mit seinem Spin-Off ein brillantes Meisterwerk vorgelegt, das sich nicht aus der Hand legen lässt. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite erfährt der Leser viel hat aber auch reichlich Gelegenheit für Spekulationen. Neue Feinde alte Freunde, neue Perspektiven auf bekanntes und unbekanntes, historische Wahrheiten und phantastische Ausspinnungen – ein Fantasyroman  der Sonderklasse! Dieser Band ist düsterer als die Hauptgeschichte. Immer noch humorvoll, doch werden hier die Schattenseiten des Daseins der Unsterblichen betrachtet und das mit dem gebührenden Ernst und allen verheerenden Konsequenzen.

Die Geschichte selbst ist im Großen und Ganzen in sich abgeschlossen, doch die engen Verknüpfungen mit der Hauptgeschichte lassen sofort zu weiteren Bänden greifen. Für Neueinsteiger gibt es eine kurze Zusammenfassung des ersten Zyklus‘ zu Beginn, somit eignet sich dieser Band auch für Neuentdecker.

Fazit: Ein neues Meisterwerk von Andreas Suchanek! Er beherrscht sein Metier virtuos, wird nie langweilig und lockt den Leser mit jedem Satz weiter in seine Netze. Suchtgefahr!