Rezension

Ein mittelmäßiger - teilweise langweiliger - Kriminalroman

Im kalten Licht des Frühlings - Ann Cleeves

Im kalten Licht des Frühlings
von Ann Cleeves

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich lese gerne Kriminalromane, wobei ich einige Zeit keinen Krimi gelesen habe vor diesem aktuellen Kriminalroman von Ann Cleeves. Vielleicht bin ich von den letzten Thrillern verwöhnt gewesen, die mehr Spannung haben als ein Kriminalroman.

Aber nun zu dem eigentlichen Krimi. Die Handlung spielt auf den Shetland Islands. Alteingesessene Familien leben dort seit Jahrzehnten. Unter anderem lebt dort die alte Dame (verwitwet) Mima und die beiden Familien Clouston und Wilson. Seit einiger Zeit steht der alte Hof von Mima im Mittelpunkt der Doktorandin Hattie James und ihrer Assistentin Sophie. Hattie ist Archäologin und nimmt Ausgrabungen an dem Haus von Mima vor. Professor Paul Berglund ist ihr Doktorvater, der sich hin und wieder auf der Insel sehen lässt. Eines Morgens findet Sandy Wilson seine Großmutter Mima tot im Garten - erschossen. Zunächst ist Sandys Cousin Ronald Clouston in Verdacht. Sandy - selbst Kriminalbeamter - und sein Chef Jimmy Perez müssen diesen Fall lösen, wobei Sandy befangen ist. Es stellt sich heraus, dass Sandy nicht alle Familiengeheimnisse bis zur Auflösung des Falls kannte. Zudem bleibt es nicht bei Mimas Tod, sondern Hattie ist das nächste Opfer. Hängen beide Todesopfer miteinander zusammen?

Ich habe - wie anfangs erwähnt - etwas Spannung vermisst. Innerhalb und zwischen vereinzelten Buchkapitel hat Ann Cleeves Spannung aufgebaut. Da die Handlung zum Teil draußen auf den Inseln (Shetland Islands ist eine Inselgruppe) stattfindet, hätte ich mir mehr bildhaftere Landschaftsdarstellungen gewünscht, weil gerade die Landschaft Großbritanniens einen anderen Charakter hat (rau, kalt, wüst, steinig, teilweise grün) als andere europäische Landschaften unterscheidet. Die Verwicklungen der Familienverhältnisse, und die Darstellung der Familien hat mir gut gefallen, zwar brauchte man anfangs ein wenig Zeit, bis man die Verwandschaftsverhältnisse durchschaut hat, aber die Charaktere passen zur Handlung.

Es ist ein guter bis mittelmäßiger Kriminalroman, der an der einen oder anderen Stelle langweilig beziehungsweise langatmig aufgrund fehlender Spannung ist. Um sich nach einem langen Arbeitstag mit einem leichten Krimi zu entspannen, ist dieser dafür gut geeignet.