Rezension

Ein moderner Klassiker der Fantasy

Die Zwerge - Markus Heitz

Die Zwerge
von Markus Heitz

Bewertet mit 5 Sternen

Tungdil ist ein Findelzwerg, der bei dem Menschenmagus Lot-Ionan aufwuchs und mit seinen 63 Umläufen noch keinen einzigen anderen Zwerg gesehen hat. Dafür kann er ganz gut schmieden und liest sehr gern. Als Tungdil mit einem Botengang von Lot-Ionan betraut wird, wird danach nichts mehr so sein wie es war, denn das tote Land regt sich und breitet sich aus. Orkherden marodieren durch das Land. Albae werden gesichtet. Nudin, dessen Zauberreich sehr zentral und nahe am toten Land gelegen ist, beruft eine Versammlung der Magier ein um das tote Land zu bezwingen, doch er wirkt sehr verändert… Im Zwergenreich der Zweiten sollten  derweil alle Zwergenstämme zusammentreffen, um einen neuen Großkönig zu wählen, erschienen sind jedoch nur die Vierten. Von den Ersten hat keiner etwas gehört, die Fünften wurden beim Ansturm der Albae vor tausend Jahren vernichtet und mit den Dritten will der Rest nichts zu tun haben. So steht nur ein Zwerg zur Wahl und dieser passt dem amtierenden Großkönig aufgrund seiner Einstellung gar nicht. Der möchte nämlich einen Krieg gegen die Elben führen und sieht noch nicht die Gefahr, die im Geborgenen Land lauert. Wie gut, dass es einen bisher stammlosen Findelzwerg gibt, den der Großkönig für seine Spielchen einbeziehen kann, doch der ist gerade auf Reisen…
Die Geschichte an sich ist simpel: Das Geborgene Land droht dem Bösen anheim zu fallen und alle möglichen Gegner liegen im Streit und sind alles andere als vereint. Doch um das Böse in Gestalt von Nô’donn zu besiegen, braucht es Einigkeit. Und eine ganz besondere Waffe, die es gilt in einem spannenden Wettkampf herzustellen, um das Böse endgültig zu besiegen. Während Tungdils Reise werden Intrigen aufgedeckt und neue Freunde gefunden. Das Buch lebt – wie bereits erwähnt – von seinen Charakteren. Allen voran natürlich Tungdil, der sich von einem ahungslosen Findelzwerg, der das Wissen über sein Volk lediglich aus Büchern hat, zu einem gestandenen Zwerg macht, inklusive Trotzkopf, Kampfkraft und die Liebe zum Schmieden. Dies gepaart mit seinem Buchwissen, macht Tungdil zu einem sehr interessanten und sympathischen Charakter. Tungdil bastelt sich eine sehr interessante Gruppe zusammen, welche mit ihm auf das Abenteuer gehen soll, diese ganz besondere Waffe zu schmieden. Als diese illustre Truppe dann auch noch auf eine Schauspieltruppe stößt und sie zwangsläufig mitnehmen muss, wird es noch interesasanter und amüsanter. Doch mein liebster Charakter ist ganz klar: Boïndil Zweiklinge. Er ist so herrlich irre und hat immer einen stichelnden Spruch auf den Lippen. Zudem stürzt er sich in jedes Ork-Gefecht mit dem Schlachtruf: “Oink, oink, kleines Schweinchen”! Wirklich grandios. Mit dieser Charakterzusammenstellung ist Lesefreude garantiert!
Besonders schön ist auch, dass es sich hierbei zwar um einen Reihen-Auftakt handelt, die Geschichte hier aber so in sich abgeschlossen ist, dass man das Buch auch getrost für sich selbst lesen kann. Dies ist vor allem von Vorteil, wenn man sich noch nicht sicher ist, ob die Reihe etwas für einen ist!

Fazit: Die Zwerge besticht durch eine interessante Zusammenstellung von Charakteren, die sowohl Witz und Spannung erzeugen und die eine oder andere Intrige planen. So ist das Buch niemals langweilig auch nicht in den Kampfsituationen. Die Geschichte an sich ist zwar nicht als neu, sondern eher als klassisch zu bezeichnen, aber wirklich gut, was vor allem an den Charakteren liegt. Die Zwerge ist meiner Meinung nach nach daher ein moderner Klassiker der Fantasy-Literatur. Wer gern High-Fantasy liest, sollte dieses Buch gelesen haben!