Rezension

Ein modernes "Herr der Fliegen"

Silberflut - Das Geheimnis von Ray's Rock. Bd.1 - Alex Falkner

Silberflut - Das Geheimnis von Ray's Rock. Bd.1
von Alex Falkner

Silberflut - Das Geheimnis von Ray´s Rock – Alex Falkner

Am Anfang dieser Geschichte steht eine Klassenfahrt auf eine Insel zwischen England und Irland. Nach einem geheimnisvollen Ereignis, später „Silberflut“ genannt, sind sämtliche Lehrer und die meisten Schüler verschwunden. Die verbliebenen sieben Kinder sind plötzlich auf sich allein gestellt. Damit nicht genug, denn auf der Insel geschehen noch mehr seltsame Dinge.  Das Pflanzenwachstum ist scheinbar extrem beschleunigt. Auch etliche Tiere scheinen aus unerklärlicher Ursache größer zu sein. Außerdem sind die Kinder nicht allein auf der Insel. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. 

Die Insel ist toll und detailliert ausgearbeitet. In der Innenklappe des Buches gibt es dazu eine Karte. Auch im Textteil selbst sind immer wieder aussagekräftige schwarz-weiß-Skizzen eingearbeitet. 

Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Es wechselt sich im relativ schnellen Wechsel Eddy mit Milla ab, die sich gegenseitig nicht ganz grün sind. Der Ton ist frech und rau. Immer wieder Thema ist dabei Millas schwieriger sozialer Hintergrund. Ein Grund, warum ich dazu tendieren würde, diesen Roman erst ab 12 Jahren zu empfehlen. Weitere Gründe dafür sind die recht umgangssprachliche teils Gossensprache der Jugendlichen aus oft schwierigen Elternhäusern und viele sehr ernste ausweglose Situationen, in die die Schüler geraten. Meinem 10jährigen war diese Mischung zu viel. Mir selbst hat die Geschichte aber gut gefallen. 

Insgesamt ein spannendes Abenteuer für Kinder und Jugendliche, das mich wegen seines Settings und der Entwicklung der Jugendlichen doch immer wieder an den Klassiker „Herr der Fliegen“ erinnerte.

Das Geheimnis der Silberflut lüftet sich in diesem Band allerdings mitnichten, vielmehr endet dieser erste Teil mit einem fiesen Cliffhanger. Der zweite Teil erscheint erst im April.  Hm, auch das hätte für mich nicht unbedingt sein müssen.

Trotzdem 4 Sterne