Rezension

Ein modernes Märchen

Die Mechanik des Herzens - Mathias Malzieu

Die Mechanik des Herzens
von Mathias Malzieu

Bewertet mit 3 Sternen

In der Nacht des 16. April 1874 wird Jack in Edinburgh geboren. Doch kommt er nicht in einem behüteten Heim zur Welt, nein, im Haus der Hebamme Doktor Madeleine hat seine Mutter Zuflucht und Hilfe gesucht, denn Jacks sehr junge Mutter ist nicht verheiratet und das Kind somit ein Bastard. Es zu behalten steht für die junge Frau außer Frage, doch sie weiß, dass ich Doktor Madeleine aller im Haus geborener Kinder annimmt und diese in Adoptivfamilien vermittelt. Doch der kleine Jack ist anders als alle anderen Kinder, die bisher in dem Haus der Hebamme geboren wurde. In dieser Nacht war es bitter kalt, so kalt, dass die Kälte bis ins Mark der Schwangeren eindrang und dort das Herz ihres ungeborenen Kindes gefrieren ließ.

 

Der kleine Jack hat an sich keinerlei Überlebenschancen, doch er hat Glück im Unglück, denn Doktor Madeleine ist nicht nur eine gute Hebammen, sondern auch eine begnadete Mechanikerin. Sie repariert Menschen und so pflanzt sie dem kleinen Jungen eine Kuckucksuhr ein, die seinen Blutkreislauf am Arbeiten hält. Doch ein Nachteil hat diese Behandlung, wenn er sich ärgert oder verliebt, droht die Mechanik seines Herzens überlastet zu werden und zu versagen.

 

So vergehen die Tage und Jack lebt glücklich und zufrieden bei Doktor Madeleine, bis zu seinem 10. Lebensjahr. Dann darf er erstmals in die Stadt gehen und dort begegnet ihm die kleine Miss Acacia, die aus Andalusien kommt und eine Stimme wie ein Engel hat. Jack verliebt sich augenblicklich in sie und will sie unbedingt wiedersehen. Er überzeugt Madeleine sogar davon, ihn in der Schule anzumelden, denn eigentlich müsste sie dort sein. Doch er trifft nur auf ihren ehemaligen Freund Joe, der ihm seine Schulzeit zur Hölle macht, denn die kleine Sängerin ist in den Ferien in ihre Heimat zurück gekehrt. Jack jedoch weiß, er wird alles tun, um seinen Engel wieder zu sehen ...

 

 

Ein modernes Märchen! Der Plot wurde abwechslungsreich erarbeitet, konnte mich jedoch wider erwartend nicht fesseln, wobei ich ja sonst gewöhnlich eine schwäche für moderne Märchen habe. Protagonist Jack wurde facettenreich erarbeitet, war in meinen Augen jedoch eine zu schwache Persönlichkeit, um mich persönlich anzusprechen. Irgendwie fehlte mir hier eindeutig etwas Charisma an dieser Stelle. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, jedoch konnte mich das Buch rundherum nicht überzeugen, was ich ziemlich schade finde, da ich mir sehr viel davon versprochen hatte.