Rezension

Ein modernes Märchen ...

Die wundersame Beförderung - Vikas Swarup

Die wundersame Beförderung
von Vikas Swarup

Bewertet mit 4 Sternen

Als großer Fan des Erfolgsromans Rupien, Rupien vom gleichen Autor, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.

Diesmal geht es nicht um einen unterprivilegierten Jungen, sondern um eine junge Frau namens Sappna, die sich durchs Leben kämpfen muss, ohne Vater aber dafür mit einer kranken Mutter und einer selbstverliebten Schwester. Ihr fällt die Rolle des Ernährers der Familie zu, die sie doch oft überfordert. So ist es kein Wunder, dass ihr schlussendlich nichts anderes übrig bleibt, die auferlegte Challenge anzunehmen und zu versuchen die Prüfungen zu meistern.

Gleich zu Anfang des Buches – im Prolog – kommt man nicht umhin wieder an den Slumjungen Ram Mohammad Thomas aus dem Erstlingswerk zu denken. Dann jedoch geht es rasant weiter mit den sieben Prüfungen, die stets in einer Form oder der anderen auf die Missstände in Indien aufmerksam machen. Einige sind, zugegebener Weise, doch etwas überzogen aber die Spannung bleibt stets erhalten. Sehr gut gefallen hat mir, dass man während der Prüfungen die Familie und die Lebensumstände näher kennenlernt. Einige Charaktere wachsen einem ans Herz, andere stoßen ab. Sehr stimmig fand ich den Schluss, ich habe mit Sappna gelitten und war schockiert über Karan und was die verlorene Liebe aus ihm gemacht hat. Alles in allem wieder ein gelungenes Werk des Autors, das meine Erwartungen durchaus erfüllt hat. Ob es wieder eine Verfilmung geben wird?  

Übrigens – mein Lieblingszitat aus dem Buch: Kopf hoch, gäbe es keinen Winter, wäre der Frühling nicht so schön!