Rezension

Ein modernes Märchen

Der Hoffnungsvogel -

Der Hoffnungsvogel
von Kirsten Boie

"Der Hoffnungsvogel" ist ein Buch von Kirsten Boie, das wie ein Märchen geschrieben ist. Allein das hat mir schon sehr gut gefallen, denn ich liebe Märchen sehr und finde es immer wieder schön, wenn mir ein modernes Märchen begegnet.

Es geht darum, dass dem glücklichen Land der Hoffnungsvogel gestohlen wurde, der bisher mit seinem Gesang für den Frieden und das Glück der Menschen gesorgt hat. Um ihn zu finden, machen sich der Prinz und die Tochter der Leuchtturmwärterin gemeinsam auf die Reise und erleben dabei so einige Abenteuer.

Was mir gut gefällt ist die Tatsache, dass die Autorin bewusst Klischees gebrochen hat. Der Prinz ist nicht mutig und tapfer und versessen auf Abenteuer. Er und seine Mutter, die Königin, sind den anderen Bewohner des Landes nicht finanziell überlegen, leben nicht in einem Schloß und sich PoC. Frauen haben de gleichen Stellungen, Rechte und Berufe wie Männer. Die Leuchtturmwärterin und ihre Tochter sind z.B. viel mutiger als der vermeintlich verwegene Kapitän uvm. Das finde ich klasse!

Ein bißchen schwierig finde ich das Ende der Geschichte, in dem die Bösewichte von den Kindern (und mit Hilfe der Erwachsenen) betrunken gemacht werden, um sie zu überwältigen. Da wäre mir ein anderer Weg lieber gewesen, weil es mich sehr an K.O. Tropfen erinnert hat und ich es nicht gut finde, dass dies als guter Weg dargestellt wurde. Aber wahrscheinlich werden Kinder das anders empfinden.

Im Großen und Ganzen mögen wir das Buch, es kommt aber in meinen Augen nicht an Boies letzte Jugendbücher heran.