Rezension

Ein mörderischer Schneewittchenroman

Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid - Gabriella Engelmann

Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid
von Gabriella Engelmann

Inhalt: Bella würde alles dafür tun, die Schönste zu sein – doch ihre hübsche Stieftochter Sarah ist ihr dabei ein Dorn im Auge. Sarah muss um ihr Leben fürchten und sucht Unterschlupf in einer WG. Die sieben Jungs kümmern sich rührend um ihre neue Mitbewohnerin und Sarah wähnt sich in Sicherheit. Doch als sie einen Modelvertrag unterschreibt, setzt Bella alles daran, ihre Konkurrentin ein für alle mal zu beseitigen.

Nach Küss den Wolf und Goldmarie auf Wolke 7 habe ich mich an dieses Buch gewagt: Ein weiterer Teil aus der Märchen-Serie von Gabriella Engelmann. Mich fasziniert die Serie eigentlich sehr. Ich finde es interessant zu lesen, wie man Märchen neu und realer interpretieren kann. Diesmal war Schneewittchen an der Reihe.

Ich muss sagen: Gabriella Engelmann schafft es immer wieder das Märchen so unglaublich real in unsere heutige Zeit zu formieren aber im Gegensatz zu den anderen beiden Romanen hat es bei Schneewittchen dann doch nicht so viel Sinn gemacht. Sarah ist von Natur aus bildhübsch und bekommt durch Zufall überraschend ein Modelangebot. Dennoch ist sie sehr vernünftig und lehnt es ab, da die Firma Tierversuche unternimmt. Als ihre Stiefmutter das mitbekommt und sich für den gleichen Job „bewirbt“ bekommt sie eine Absage. Auch ihre magischen Spiegel sagen ihr, dass Sarah hübscher ist und sie beschließt sie umbringen zu lassen.

Wie das weitergeht könnt ihr euch ja denken. Beauftragt wird der Jäger, hier ein zwielichtiger Barkeeper, der es dann doch nicht schafft Sarah zu töten und ihr aufträgt sich nicht mehr bei ihrer Stiefmutter blicken zu lassen. Sarahs Vater, Reisejournalist, kann ihr auch grade nicht helfen, weil er in Island ist und so beschließt Sarah zu der Jungs-WG zu flüchten, deren Mitglieder sie vor kurzem kennengelernt hat. Sie besteht aus, ratet mal, 7 Jungs und Zwerg/Junge 8, Felix, ist vor kurzem ausgezogen. Die Jungs kümmern sich liebevoll um Sarah und beschützen sie, bis ihr Vater wieder da ist. Doch es dauert nicht lange bis Bella erfährt, dass Sarah noch lebt und versucht nun selbst sie umzubringen. Zum Glück ist immer Felix da, ein angehender Arzt und kann Sarah so immer retten. Und es scheint als wäre er viel mehr ein Prinz als ein Zwerg…

Ihr seht, es ist alles ziemlich weit hergeholt und dazu auch noch ziemlich unrealistisch. Es könnte sich zwar alles so abspielen(bis auf dass die Stiefmutter mit ihren Spiegeln sprechen kann) aber es würde wahrscheinlich nie passieren. Eigentlich ziemlich schade weil ich abgesehen davon die Story ziemlich gut finde und ich Sarah echt gern habe. Sie ist zwar hübsch und modelt, man merkt jedoch, dass sie da nur so reingerutscht ist, sehr unsicher ist aber auch sehr liebenswürdig und hilfsbereit. Das hat sie sehr sympathisch gemacht. Auch die Zwerge und ihre Macken finde ich einfach nur super und haben mich an die unterschiedlichen Schneewittchen-Zwerge erinnert. Nur dass sie Äußerlich so gar nichts mit Zwergen gemeinsam haben.

Wegen meiner sehr widersprüchlichen Meinung gebe ich dem Buch trotzdem noch 3 von 5 Sternen. Lesen solltet ihr das Buch nur, wenn ihr über das ganze unrealistische hinwegseht und das Buch auch noch eher als Märchen seht und nicht als Liebesroman/Thriller.