Rezension

Ein Mord auf der Friedenskonferenz

Das tödliche Wort - Genevieve Cogman

Das tödliche Wort
von Genevieve Cogman

Bewertet mit 4 Sternen

Paris zur Zeit der Belle Époque; in einer Parallelwelt. Eine Friedenskonferenz steht an: Die verfeindeten Lager der Drachen und Elfen möchten sich zusammenraufen und einen Frieden vereinbaren. Die Bibliothekare sollen als neutrale Zeugen fungieren. Doch plötzlich geschieht ein Mord: Ein hochrangiger Vertreter der Drachendelegation wird hinterrücks ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Dies führt zu einer Gefährdung des Friedensschlusses. Waren es die chaosliebenden Elfen? Was hat es mit dem Zettel auf sich, der beim Drachendeligierten gefunden wird und der auf Herodots "Die Mythen" verweist? Welche Rolle spielt eine gewisse Gräfin und wer sagt überhaupt die Wahrheit? Durch dieses Labyrinth an Fragen muss sich Irene Winters, ihres Zeichen Bibliothekarin und Kopf eines eigens zusammengestellten Ermittlerteams (bestehend aus einem Elfen, einem Drachen und einem menschlichen Detektiv), finden.

"Das tödliche Wort" ist der 5. band der Reihe "Die Bibliothekare". Die Vorgängerbände habe ich nicht gelesen. Ich brauchte daher etwas, bis ich in die Handlung hineingekommen bin. Nach den ersten 50 Seiten hat man aber alle nötigen Hintergrundinformationen (Charaktere, Konstellation dieser etc.) erhalten, sodass man in die Handlung eintauchen kann. Nur bei einzelnen Sachverhalten hatte ich das Gefühl, die gesamte Tragweite nicht gänzlich fassen zu können. Man kann das Buch also einzeln lesen. Allerdings würde ich zur vollen Auskostung des Lesegenusses raten, mit Buch 1 (Die unsichtbare Bibliothek) zu starten.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Actionreiche Sequenzen, die Aufdeckung von Geheimnissen wechseln sich mit eher langsameren Gesprächsszenen ab. Diese hatten teilweise ihre Längen. Es war allerdings interessant zu sehen, wie Irene in dieser hitzigen Atmosphäre lavieren und überlegen, um einerseits niemanden vor den Kopf zu stoßen, andererseits aber auch ihr Ziel, die Überführung des Mörders, zu erreichen. Auch die Ausgestaltung der Charaktere gefiel mir sehr gut. Jede Figur hatte etwas Eigenes, etwas Originelles, dass die von den anderen Figuren unterschied.

Fans der Reihe werden das Buch wahrscheinlich ohnehin mögen. Für mich, der die Reihe noch nicht kannte, hat sich ein neues Buchuniversum geöffnet, das ich in der nächsten Zeit durch "nachlesen" der Vorgängerbände gerne weiter erkunden möchte. Wer sich für diese Buchreihe interessiert, sollte aber meiner Meinung nach die Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen. Dann ist das Leseerlebnis einfach größer :)