Rezension

Ein Mord in Lewardine

Sündenflut - Phil Rickman

Sündenflut
von Phil Rickman

Bewertet mit 5 Sternen

Als in Herfordshire eine archäologische Entdeckung gemacht wurde, durchkreuzt das die Planungen des Stadtrates, die an dieser Stelle lieber Fernstraßen, Hochhäuser und Supermärkte sehen wollten.
Jane, die großen Anteil am archäologischen Fund hatte, darf mit dabei sein und ist hoch erfreut, als sie erfährt, dass die Grabungen auch im Fernsehen zu sehen sein sollen.
Da passiert es, dass einer der Befürworter einem Mord zum Opfer fällt, er verliert im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf. Der Verdacht liegt nahe, dass sein Tod in unmittelbarem Zusammenhang mit der Grabung zu tun hat.
Das ruhige  und betuliche Leben im Dorf ist empfindlich gestört.
Zu allem Unglück regnet es auch noch so heftig, dass von Entspannung keine Rede ist.
Es dauert nicht lange, dann ist Lewardine von der Außenwelt wie eine Insel abgeschnitten und ein Mörder sitzt dort mit fest ...

Merrily Watkins und all die anderen bekannten Protagonisten sind mittendrin in den Ereignissen.
Jane ist hautnah an den Grabungen mit dabei, wenn es sich ermöglichen lässt. Leider darf sie dabei nicht so aktiv teilhaben, wie sie es gern hätte.

Ein Schriftsteller ist nach einem provokativem Roman, den er unter Pseudonym geschrieben hatte, mit seiner Frau nach Lewardine geflüchtet, um dort unterzutauchen. Geheimnisvolle, übersinnliche Dinge geschehen, die dem Atheisten gewaltig gegen den Strich gehen. Merrily könnte helfen, aber der Schriftsteller will diese Dinge einfach nicht wahrhaben.

Nebenbei versucht sie noch ihrem Freund Lol Mut und Vertrauen in sich selbst zu setzen, so dass er es noch einmal mit seiner Musik versuchen soll. So ist ein Konzert im Dorf geplant, um dessen Gelingen sich Lol große Sorgen macht, da sein Selbstvertrauen ziemlich im Argen liegt.

Zu den Sorgen und Nöten in ihrer Gemeinde, ihrem stetigen Zwist um ihre Tätigkeit als Exorzistin kommt nun ein Mord ins Dorf. Der lässt auch Merrily nicht unberührt.
An den Ermittlungen zum Mordfall ist Merrily in diesem Roman jedoch nicht involviert. 

Die parallel verlaufenden Handlungsstränge verknüpfen sich letzten Endes wieder zu einem kompletten Ganzen.

Wie gehabt gelingt es Phil Rickman Mord, Übernatürliches, natürliche Katastrophen und persönliche Konflikte zu einem gelungenen Ende zusammenzufügen.
Die Protagonisten Merrily, Jane und Lol haben es mir besonders angetan. Ich mag sie und bin über ihre Entwicklungen, die sie durchmachen, erfreut. Gerade Jane wird langsam zu einer verantwortungsbewussten Person, die sehr glaubwürdig ist.

Sehr gut recherchiert wurden hier auch wieder die anstehenden Arbeiten während einer historischen Ausgrabung.
Ich habe sehr gern ein weiteres mal das Dorf Lewardine mit seinen außergewöhnlichen Protagonisten besucht und freue mich schon auf den nächsten Besuch.