Rezension

Ein Muss für Fans englischer Klassiker

Vanity Fair - William Makepeace Thackeray

Vanity Fair
von William Makepeace Thackeray

Bewertet mit 4.5 Sternen

Rebecca „Becky“ Sharp, die mittellose Tochter eines Lehrers und einer Tänzerin, weiß was sie will im Leben: Gesellschaftlich aufsteigen – und das mit allen Mitteln! Dafür braucht sie im viktorianischen England aber den passenden Mann. Verschlagen wie sie ist, versucht Becky ihr Glück beim erstbesten Mann den sie trifft: Joe Sedley, dem Bruder ihrer Klassenkameradin Amelia. Amelia ist das genaue Gegenteil von Becky: hübsch, aus reichem Hause, liebenswert und unheimlich naiv. Sie ist seit ihrer Kindheit mit George Osborne verlobt, einem notorischen Lügner und Spieler. Als Amelias Vater jedoch Bankrott anmelden muss, wird das Bündnis schnell gelöst. Nur durch die Überzeugungsarbeit von Georges bestem Freund Captain Dobbin, der heimlich in Amelia verliebt ist, kommt es doch nur zur Hochzeit. George wird daraufhin enterbt. Während Amelia immer weiter in der Gesellschaft absteigt, hat Becky auch geheiratet - allerdings nicht Joe Sedley sondern Rawdon Crawley - und lebt von dem Geld zahlreicher Gönner, die ihren ausschweifenden Lebensstil zahlen. Der Beginn der Schlacht von Waterloo bedeutet für alle Figuren einen großen Wendepunkt, denn mit dem Krieg verändert sich das Schicksal aller Charaktere unumstößlich!

Ich habe Vanity Fair während meiner Studienzeit gelesen. Es ist also schon einige Zeit her. Aber ich weiß noch genau, wie begeistert ich von dem Roman war. Vor allem der Charakter von der Anti-Heldin Becky sticht natürlich total heraus und dominiert die Handlung. Obwohl sie berechnend, kaltblütig und manipulativ  ist, war es trotzdem absolut faszinierend, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Alle anderen Figuren sind im vergleich zu ihr natürlich etwas farblos (vor allem Amelia, die man eigentlich nur schütteln will, damit sie mal ihre rosarote Brille absetzt), aber allein wegen Becky muss man Vanity Fair einfach gelesen haben.