Rezension

Ein mutiger Mann, der sich den "Mächtigen" entgegenstellte

I have a dream - Alois Prinz

I have a dream
von Alois Prinz

Bewertet mit 5 Sternen

Alois Prinz ist der Autor der Biographie von Martin Luther King. Neben diesm Buch I have a dream veröffentlichte er weitere Werke und wurde dafür unter anderem mit dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. Das war im Jahr 2017 und auch dieses Buch über King zeugt von detaillierter und wahrheitsgemäßer Recherche.

 

Martin Luther King wurde im Jahr 1929 in Atlanta (USA) geboren und im Jahr 1968, ebenfalls in den USA, heimtückisch ermordet. Kein Mensch, der vor ihm lebte, setzte sich so eindringlich für die Rechte Schwarzer ein. Er war nicht nur Bürgerrechtler sondern auch Prediger in seiner baptistischen Gemeinde. Ihm ist es zu verdanken, dass Schwarze wählen dürfen, also auch dass Barack Obama als erster farbiger Präsident vereidigt werden konnte. I have a dream wurde daher auch in seiner Antrittsrede von ihm zitiert.

 

King bereitete den Weg zu einem Gesetz, welches die Trennung von Schwarzen und Weißen in allen öffentlichen Gebäuden, Schulen, Bussen, Zügen und Straßenbahnen aufhob. Kein Wunder, dass der Mann viele Feinde hatte und immer wieder durch die Willkür von weißen Polizisten im Gefängnis landete. Wer vorher noch seiner Meinung war, empörte sich spätestens, als er sich öffentlich gegen den Vietnamkrieg aussprach. Für ihn war es unverzeihlich, dass die USA den Vietnamesen Freiheit und Demokratie bringen wollte und dies mit Waffengewalt, dem Töten von Unschuldigen und dem Abwurf von Napalmbomben zu erreichen versuchte.

 

Das Lesen des Buches I have a dream hat mich tief berührt und ungläubig zurückgelassen. Was war in den USA los, nachdem die Gräueltaten der Nazis bekannt wurde? Hier (in USA) bildeten sie Hellhäutige tatsächlich weiter ein, dass sie zur „Herrenrasse“ zählen. Schwarze durften nicht in ein Restaurant für Weiße gehen oder den Bus gemeinsam mit ihnen Nutzen. Es musste erst Tote und Verletzte geben, damit sich das zumindest stellenweise änderte.

 

Martin Luther King tat nicht nur so, als sei er für die Menschen im Getto. Er lebte dort und das sogar mit seiner Familie. Er war auch kein Politiker, der sich von seinen Vorträgen Wählerstimmen versprach. Er meinte das, was er sagte und hielt seine Versprechen. Eins der vielen wichtigen Zitate schreibe ich hier nieder:

 

„Zeit kann von Menschen genutzt werden, um die Welt humaner und gerechter zu machen. Sie kann aber auch von jenen genutzt werden, die Ungerechtigkeit schaffen, Grenzen zwischen Menschen errichten, Armut verschulden, Frieden zerstören und Kriege auslösen.“

 

Was würde er wohl zu Donald Trump sagen?

 

Im Anhang gibt es eine Zeittafel, die die wichtigsten Daten des Lebens von King aufzeigt. Dann folgen einige Empfehlungen zur weiterführenden Literatur und danach kommen die Angaben zu Quellen. Im Buch gibt es 177 Fußnoten, die ebenfalls im Anhang näher erläutert werden.

 

Das Buch ist ein wertvolles Nachschlagewerk, welches nicht nur in den USA von Bedeutung ist. Auch hier in D gibt es Stimmen, die immer wieder betonen, dass nur eine „Rasse“ es tatsächlich verdient, hier zu leben.

 

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