Rezension

Ein Mystery-Thriller, der es in sich hat!

Die Blutschule - Max Rhode

Die Blutschule
von Max Rhode

Puh, das Buch ist harte Kost und das empfohlene Alter von 16 Jahren finde ich auch absolut angemessen. Schließlich erleben hier junge Teenager diese mehr als blutrünstige „Blutschule“ des Grauens und das auch noch im direkten Familienkreis. Da die Geschichte auch noch in der Ich-Perspektive geschrieben ist und aus der Sicht des Jungen Simon berichtet wird, wirkt alles noch viel persönlicher.

Einige dieser Schreckensszenarien werden übrigens gar nicht wörtlich ausgeschmückt, sondern finden nur in unserem Kopf statt. Das macht das Grauen aber nicht minder authentisch oder abstoßend furchterregend, im Gegenteil. So spricht es doch nur für die Genialität des Autors in seiner Schreibweise.

Sebastian Fitzek schreibt hier unter dem Pseudonym „Max Rhode“.

Ziemlich schnell wird klar, dass wir es hier aber mit einem „echten“ Fitzek zu tun haben, denn das Buch ist wirklich durchweg fesselnd und hochkarätig spannend, wie man es von dem Autor gewohnt ist.

Dennoch gibt es hier für mich Unterschiede, was ich auch echt super finde, denn meiner Meinung nach sollten Pseudonyme klar abgegrenzt werden.

Anders wie bei Sebastian Fitzeks Psychothrillern, bei denen es immer rational erklärbare Themen sind, von denen er schreibt, handelt es sich hier eher um einen Mystery-Thriller, denn hier geht nichts so wirklich mit rechten und erklärlichen Dingen zu.

Zwischenzeitlich dachte ich sogar, dass ich eher einen Horror-Roman lese und fühlte mich an Werke von Stephen King erinnert. Das meine ich absolut nicht negativ, im Gegenteil, die Atmosphäre war nur einfach generell eine andere. Verbunden mit der Ich-Perspektive war es also eine andere Fitzek-Erfahrung, was ja auch gut ist, denn schließlich ist es ja auch ein Buch von Max Rhode.

Interessanterweise übernimmt besagter Max Rhode in Fitzeks Werk „Das Joshua Profil“ eine Protagonistenrolle. Mit diesem Wissen im Hintergrund, finde ich eine klare Abgrenzung im Schreibstil der beiden „Autoren“ um so wichtiger und natürlich auch authentischer. Das ist hier also absolut gelungen.

„Die Blutschule“ ist eins dieser Bücher, die man aufschlägt und fassungslos und angewidert durchs Geschehen flitzt. Man will einfach nur wissen, wie alles ausgeht. Und dann liest man das Ende und weiß kurz vorher ganz genau, dass man im Anschluss noch mal den Anfang lesen muss, damit sich einem alles in vollem Umfang erschließt.

Inhaltlich gebe ich hier natürlich keinerlei Input, denn Thriller leben nun mal davon, dass man die Handlung völlig unvoreingenommen selber erlebt. Interessiert euch also die Geschichte laut Klappentext, dann könnt ihr wenig bis nichts falsch machen.

Es gab allerdings so ein paar Stellen, die mir etwas weit hergeholt waren oder die ich nicht gänzlich nachvollziehen konnte. Aber da wären wir auch wieder bei dem Thema, dass es eher ein Mystery-Thriller ist. Diese Tatsache hätte ich vorher gerne gewusst, denn ich war darüber wirklich überrascht. Das muss man nämlich mögen und sich drauf einlassen können.

Ich konnte mich drauf einlassen und fand dieses Buch seinem Genre entsprechend wirklich unfassbar abartig und widerlich, allerdings auch irgendwie traurig und erschütternd, was an dieser Stelle natürlich ein Kompliment ist.

Ob ich zukünftig einen Ausflug an die Seen rund um Berlin machen werde, weiß ich noch nicht, vermutlich aber nicht. :-)

Fazit

Ein Mystery-Thriller aus der Feder von Sebastian Fitzek, unter dem Pseudonym Max Rhode, der es echt in sich hat.

Man wird hier mit vielen blutrünstigen und abartigen Situationen konfrontiert, die besonders unter die Haut gehen, weil sie jungen Teenagern, on Top durch die Hand ihres Vater, passieren.

Wer kein Problem damit hat, einen Thriller zu lesen, deren Ereignisse nicht immer rational zu erklären sind, der hätte hier ein extrem fesselndes Exemplar als Tipp.