Rezension

Ein netter Gruß aus der Unterwelt

Midnight Chronicles - Schattenblick - Bianca Iosivoni, Laura Kneidl

Midnight Chronicles - Schattenblick
von Bianca Iosivoni Laura Kneidl

Bewertet mit 3 Sternen

Schon vor einem Jahr habe ich von Laura Kneidls und Bianca Iosivonis Schreibprojekt gehört. Schon damals hat es mich fasziniert, dass zwei Autorinnen eine ganze Buchreihe zusammen planen und je abwechselnd einen Band schreiben wollen. Ich konnte mir nicht so ganz vorstellen, wie sie es schaffen wollen gemeinsam die Charaktere, die Welt und auch die Handlung so zu entwickeln, dass es keine Stilbrüche gibt, wenn jeweils die andere die Geschichte weiterschreibt. Bei dem ersten Teil kann ich zunächst nur sagen, dass es ein sehr stimmiges Konzept ist. Wie gut die beiden Autorinnen zusammenarbeiten können, wird sich dann vor allem in den weiteren Teilen zeigen.

Ohne viele Erklärungen wird der Leser in die Handlung geworfen und muss einige Informationen einfach so hinnehmen. Erst nach und nach werden diese Zusammenhänge erklärt. Es hat mich jedoch gefreut, dass alle Zusammenhänge erklärt werden und beinahe alle Fragen beantwortet werden. Ein paar Geheimnisse gibt es allerdings noch, sodass es mit Sicherheit auch noch spannend bleibt die weiteren Teile zu lesen.

Die Grundidee, dass es eine Welt gibt, in der Menschen vor Dämonen, Vampiren und Geistern beschützt werden müssen, ist nicht neu. Ich habe hier zum Teil gelesen, dass die Reihe auch mit der Fernsehserie „Supernatural“ verglichen wird, aber da ich diese Serie nicht kenne, kann ich dies nicht beurteilen. Mich hat der Aufbau eher an die „Chroniken der Unterwelt“ erinnert. Da der Verlauf der Handlung jedoch anderes ist, hat es mich nicht sonderlich gestört.

Roxy muss nach einem Fehler 449 entflohene Seelen in ebenso vielen Tagen in die Unterwelt zurückschicken. Ich war mir hier nicht sicher, ob das nicht eine recht eintönige Handlung werden würde, die quasi nur aus Exorzismus und kleinen Kämpfen besteht. Tatsächlich ist die Handlung jedoch viel größer als nur die einfache Jagd nach den entflohenen Seelen, das hat mich positiv überrascht und so gibt es auch ein schönes Rahmenkonzept für die weitere Reihe.

Bei den Charakteren hat mir gut gefallen, dass sie ziemlich realitätsnah erschaffen worden. Mir ist Roxy mit ihrer Schwäche für Fast Food und Süßigkeiten ans Herz gewachsen. Obwohl sie eine Jägerin ist und eine gute Kondition braucht, mag sie Sport nicht sonderlich. Das ist vielleicht nicht die beste Kombination, aber macht sie in meinen Augen sehr menschlich.

Was ich jedoch bei dem Buch etwas vermisst habe, ist irgendetwas außergewöhnliches. Viele Bücher der Autorinnen sind so genial wegen den tiefgründigen Emotionen oder auch wegen einem sehr starken Spannungsbogen. Hier haben ich beides etwas vermisst. Die Handlung ist gut, aber nicht übermäßig fesselnd. Er gibt zwar ein paar Gefühle, aber auch nicht besonders viele. In meinen Augen ist somit diese Geschichte nett zu lesen, aber auch kein Bestseller. Hier habe ich schon von beiden Autorinnen bessere Urban Fantasy Romane gelesen.