Rezension

Ein netter Roman, doch der Funke konnte nicht so ganz überspringen

Schund und Sühne - Anna Basener

Schund und Sühne
von Anna Basener

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Wo Kitsch ist, ist auch Schatten". Diese Widmung schrieb die Autorin in dem mir vorliegenden Buch "Schund und Sühne". Irgendwie hatte ich mich von dem Cover, Titel als auch Infotext "verführen" lassen. Mal was anderes, so dachte ich. Nun lest selbst!
Die mtispielenden Charaktere sind u. a. Kat, die es auf das Schloss Rosenbrunn als Nachrückerin eines Stipendiums verschlägt. Von Berlin in die niedersächsische Provinz. Für drei Monate wird sie bleiben. Kat schreibt Groschenromane, also vielmehr Fürstenromane. Alles was so im Adel sich abspielt. Sie erhoffte sich neue Inspirationen. Zur Familie derer von gehörte nicht nur Fürst Fredi, Fürstin Follie mit den beiden erwachsenen Kindern Seph und Valu, sondern auch die Gräfin Gratzi., Schwester der Fürstin. Die erste Bekanntschaft der beiden macht Kat, als sie von ihnen am Bahnhof abgeholt wird. Tag und Nacht könnte man auch zu den Schwestern sagen …
"Der Brautstrauß hebt ab", so beginnt die Story. Und wieder einmal ist es Prinzessin Seph, die ihn fängt. Der wievielte war es inzwischen, seitdem der Prinz ihr die kalte Schulter gezeigt hatte. Liebeskummer und Brautstrauß fangen passen nicht zusammen, so ermahnt sie Gratzi. Dann ist da noch ihr Bruder Valu. Eigentlich längst verheiratet und für Nachkommen sorgte sollte er. Doch Valu stand nicht auf Frauen. Alles nicht so ganz einfach in dem Schloß Rosenbrunn. Ein Lichtblick in der Handlung ist Gratzi, ein Paradiesvogel der Familie. Als weiterer Protagonist kommt noch der Rosenzüchter Moritz. Nun, was will man mehr. Hier trifft eine gute Mischung verschiedener Charaktere aufeinander.
Das erste Kapitel heißt "Prinzenblut und Rosenstolz" und scheint nach den ersten Seiten ein irgendwie zauberhafte, aber dennoch irgendwie abstruser Anfang. Und genauso geht es weiter. Eine Offenlegung der Handlung erfolgt hier nicht. Ich denke mal, die Autoprin wollte mit "Schund und Sühne" zwar die Richtung ihrer bislang geschriebenen Fürstenromane beibehalten, aber dennoch auf eine andere Art, moderner, skurril und humorvoll das Leben derer von zeigen. Der Blick in die Welt des Adels anders präsentiert. Adel verpflichtet☺
Es brauchte bei mir eine Zeit, bis ich mit der Handlung einigermaßen warm wurde. Die Gestaltung des Covers wirkt auf den ersten Moment einerseits schlicht, dann aber durch die verschnörkelte Schrift und das Bild der Burg gut in Szene gesetzt.  Was ich wirklich heftig finde, ist der Preis für das Buch.
Ich fühle mich zwiegespalten was die Bewertung betrifft. Auf der einen Seite habe ich mich zwar unterhalten gefühlt, dann aber doch irgendwie gelangweilt. Und zeitweise waren mir die Ausdrücke einfach zu derb. So ist es manchmal. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht. Ich nehme dann die goldene Mitte.