Rezension

Ein neuer Fall für Bea und Florin, der mich begeistern konnte

Stimmen
von Ursula Poznanski

"Stimmen" ist bereits der dritte Teil des Ermittlerduos Beatrice Kaspary und Florin Wenninger. Auch wenn Bea die eigentliche Hauptperson ist, galt meine persönliche Sympathie doch vom ersten Teil an auch Florin und ich habe mir immer gewünscht, dass ihm mehr Raum in der Handlung gegeben wird - schon das hat mir bei "Stimmen" gut gefallen, denn Florin tritt deutlich mehr aus dem Hintergrund heraus als bisher.

"Blinde Vögel", der zweite Teil der Reihe hat mich nicht ganz begeistern können, so hatte ich in Bezug auf "Stimmen" doch die Hoffnung, dass das Buch von der Umsetzung her mehr an "Fünf" anschließt - und in dieser Hinsicht wurde ich nicht enttäuscht.

Eine Psychiatriestation gibt für einen Thriller natürlich automatisch einen Schauplatz mit viel Potential her, aber man muss es auch nutzen und das hat Ursula Poznanski getan. Sowohl Ärzte, als auch Pflegepersonal und Patienten sind sehr plastisch gezeichnet, sodass man sie sich nicht nur vorstellen kann, sondern den Eindruck bekommt, sie zu kennen. Auch die Vermittlung der unterschiedlichen Krankheitsbilder, die Ursprünge und Folgen, gelingt der Autorin scheinbar mühelos.

Der Plot ist durchgehend interessant gestaltet, wenn auch manche Beschreibung nichts für zarte Gemüter ist, aber Thrillerfans kommen auf ihre Kosten. Gegen Ende steigt die Spannung dann auf den Höhepunkt, sodass man das Ende kaum erwarten kann.
Mit der Auflösung der ganzen Geschichte hat Ursula Poznanski mich dann überrascht und genau das mag ich besonders bei Thrillern - ich möchte nicht vorher glaskar wissen, was wozu geführt hat und schon gar nicht, wer der Täter ist - natürlich hat man als Leser so seinen Verdacht, aber auf diesen Hergang wäre ich allein nicht gekommen.

"Stimmen" ist ein Thriller, der neben Spannung und Rätseln auch einen sehr bewegenden Einblick in psychiatrische Krankheitsbilder und die Folgen, die die Betroffenen zu tragen haben, gibt.