Rezension

ein neues Abenteuer von Kai Meyer

Serafin. Das Kalte Feuer - Kai Meyer

Serafin. Das Kalte Feuer
von Kai Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Serafin – Das Kalte Feuer ist der vierte Teil des Merle-Zyklus von Kai Meyer und wurde Februar 2020 im FISCHER Sauerländer Verlag veröffentlicht. Die Merle-Bücher (Die fließende Königin, Das steinerne Licht, Das gläserne Wort) sind vor Rund 20 Jahren – nämlich im Jahr 2001 – erschienen und gehören zu den erfolgreichsten Reihen von Kai Meyer. Das Buch Serafin erweitert die Serie und spielt im Anschluss an die Geschehnisse des dritten Bands der Merle-Bücher. Dennoch kann das Buch auch als Einstieg in die Serie gelesen werden.

Jeden Monat bei Neumond verschwindet das Wasser aus den Kanälen Venedigs. Für Schlammsammler wie Serafin ist das die Chance, wertvolle Gegenstände zu bergen. Weil niemand weiß, wann genau das Wasser zurückkommt und Gardisten Jagd auf die Sammler machen, ist das äußerst gefährlich. Doch nur so kann Serafin die Medizin für seine kranke Mutter bezahlen. In einer dieser Nächte findet er vor einem Spiegel im Kanal liegen zwei bewusstlose Mädchen: Merle und Junipa. Die beiden sind aus der Spiegelwelt geflohen – und in einem Venedig gelandet, in dem vieles anders ist. Doch auch in diesem Venedig gibt es finstere Mächte, denen sich die drei Freunde entgegen stellen müssen. Ein großes Abenteuer beginnt!

Serafin ist bereits aus den Merle-Büchern bekannt, die ich vor vielen vielen Jahren verschlungen habe. Da es schon sehr lange her ist, habe ich nicht mehr alle Details im Kopf, was ich persönlich ein wenig schade fand. Es war dennoch kein Problem der Handlung zu folgen und die kurzen Hinweise auf vorige Ereignisse an entsprechenden Stellen, an denen ein wenig Hintergrundwissen benötigt wurde, haben mir richtig Lust gemacht die ersten drei Teile des Merle-Zyklus noch einmal zu lesen.

Auch diese Handlung spielt in Venedig, aber nicht in dem, welches wir heute kennen, sondern in einer Stadt voller Magie, in der in Neumondnächten die Kanäle austrocknen. Kai Meyer stattet dieses Venedig, seine Spiegelwelt, mit ganz eigenen Elementen aus, wie beispielsweise einer geflügelten Katze, einem Mädchen mit Spiegelaugen und einem steinernen Herz, den manifestierten Städten, einem Lampenentzünder und den Kartographen. Es ist immer wieder faszinierend wie gut Kai Meyer die Magie in seine Worte mit einfließen lassen und man vollkommen in dieser bekannten und doch fremden Welt versinken kann.

Dabei baut der deutsche Autor immer wieder unerwartete Wendungen ein, führte mich zu unentdeckten Orten und ließ mich staunen. Dabei spielt er mit dem Charakter seiner Figuren wie mit gespiegelten Ebenbildern. Es ist nicht immer erkennbar, welche Seite der Personen man nun vor sich hat, die gute oder die böse und das macht die Handlung umso spannender. In einer Welt voll Herausforderungen ist Vertrauen schwierig. Besonders für unseren Protagonisten Serafin, der schon schlechte Erfahrungen gesammelt hat und er die Personen, auf die er sich verlassen möchte, gar nicht richtig kennt. Neben anhaltender Spannung entwickelt sich auch eine zarte Liebesgeschichte und gibt dem Plot das letzte i-Tüpfelchen für die Perfektion.

Fazit:

Serafin – Das Kalte Feuer von Kai Meyer ist die Fortsetzung des Merle-Zyklus, die den 17-jährigen Serafin in einer parallelen Spiegelwelt von Venedig in den Mittelpunkt stellt. Ein Fantasy-Jugendbuch, das abwechslungsreich, magisch und aufregend ist. Für neue und eingefleischte Fans des Autors und für jeden, der gute Fantasy mag, ein Muss! Ich gebe ohne zu zögern 5 Schmetterlinge.