Rezension

Ein "neues" Genre

Du stirbst nicht allein - Tammy Cohen

Du stirbst nicht allein
von Tammy Cohen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zugegebenermaßen Maßen, für einen Thriller sind zu wenig shocking moments enthalten, doch für meinen persönlichen Geschmack fand ich das bei dem Thema gerade gut.
Die Geschichte/n werden aus den jeweiligen Perspektiven beinah aller Beteiligten erzählt. Es sind darunter so zahlreiche, dass man mit ihnen fühlen kann, sie einem egal sind oder man Abscheu empfindet. Der ein oder andere macht "neben bei" auch eine Wandlung durch.
Da es sich um 4 Morde an Kindern handelt, und das noch mit sexueller Phantasien gepaart, hat es mir extrem gut gefallen, dass die Taten an sich nicht sensationell geschildert waren. Das viel der Vorstellung überlassen wurde und damit wie sehr man sich damit auseinandersetzen möchte, was bei Pädophilen alles vorkommen könnte. Die Worte waren so geschickt gewählt, dass sie einem einen Überblick über die gesamte Geschichte gegeben haben, ohne Effekthascherei.
Die Charaktere deren Empfindungen die Geschichte erzählen, ihr Umgang mit der Situation war hier das Hauptgeschehen. Beinah ganz nebenbei wurde der bzw die Fälle geschildert. Daher war das Ende vielleicht nicht ganz so überraschend, was dem Buch keinen Schaden zufügt.
Es liest sich schnell und am Ende war ich durch die vielen Eindrücke überrascht, dass es nur 395 Seiten hat.
Der Titel des Buches und das Cover ergeben nach dem Lesen eine Stimmigkeit, die mir zu Beginn gefehlt hat.
Tammy Cohen gefällt mir!