Rezension

Ein neues Meisterwerk der Autorin!

Rotkäppchen und der Hipster-Wolf - Nina MacKay

Rotkäppchen und der Hipster-Wolf
von Nina MacKay

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung

 

Im Märchenwald ist die Hölle los. Alle Happy Ends wurden gestohlen! Cinderella, Schneewittchen und Co. beschließen, ihre verschwundenen Prinzen zu retten, wozu sogleich eine “Verhöre-und-Töte”-Liste der Verdächtigen erstellt wird:

Wölfe töten
Hexen töten
böse Stiefmütter töten (wobei das oft mit Punkt 2 einhergeht)
böse Feen töten

Nur Red findet die Idee äußerst schwachsinnig. Doch dann taucht ein gutaussehender Hipster auf, der mehr über die verschwundenen Prinzen zu wissen scheint. Schnell stellt sich heraus, dass Everton eigentlich ein Werwolf ist und auf der Liste der durch die Prinzessinnen bedrohten Arten steht. Red bleiben plötzlich nur sieben Tage, um die Prinzen zu finden, bevor sie Ever ausliefern muss. Doch warum will gerade er eigentlich die Happy Ends zurückbringen? Benutzt er Red nur für seine eigenen Zwecke? Sicher ist jedoch: In Reds Leben nimmt ab sofort die Zahl der Hipsterwitze wahnwitzige Ausmaße an, sehr zum Leidwesen von Ever …

(Qulle und Bildcopyright liegen beim Drachenmond Verlag)

 

Äußere Erscheinung

 

Das Cover ist ein echter Hingucker. Die Magie des Märchenwaldes wurde hier definitiv getroffen, Rotkäppchen sieht so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe und diese kleinen Details wie diese Selfie-Sticks passen einfach so gut. Durch den Spiegel, vor dem Red steht, sieht man den Hipster-Wolf, der im Titel auftaucht und sogar das Gesicht über dem Spiegel trägt einen Hipster-Bart.

 

Meine Meinung

 

Kennt ihr diese Autoren, von denen ihr einfach alles haben müsst. Egal, welches Genre oder Verlag? Ich schon. Nina MacKay ist für mich eine dieser Autorinnen. Ob Baronessen und Prinzen oder tollpatschige Todesfeen, ich muss es einfach haben. Jetzt wagt sich Nina in die Welt unserer liebsten Märchen und lässt diese in ganz anderem Licht erstrahlen.

 

Wie auch schon in ihren vorherigen Werken besticht Nina durch ihren sehr lockeren, humoristischen Schreibstil, der einem mehr als ein Schmunzel abverlangt. Obwohl auch »Rotkäppchen und der Hipster-Wolf« nicht unbedingt ein dünnes Buch ist, liest es sich weg wie nichts und ein Lachflash folgt dem nächsten. Im Gegensatz zu ihren anderen Werken folgen wir hier nicht nur Red, die uns in der Ich-Perspektive alles schildert, sondern hin und wieder auch den vier Märchenprinzessinnen, die eigentlich jeder kennen sollte, in der dritten Person. So bekommt man nicht nur Reds Sicht der Dinge mit, sondern erfährt auch noch, was die Prinzessinnen in ihrer Abwesenheit tun. Sehr lustig, kann ich euch sagen.

 

Um die Handlung kurz zu beschreiben, geht es darum, dass alle Happy Ends aus dem Märchenwald verschwunden sind. Die vier Prinzessinnen (Cinder, Snow, Rose und Rapunzel) suchen verzweifelt nach ihren Ehemännern, den Prinzen und nehmen sich vor, einfach alle umzulegen, die damit etwas zu tun haben könnten. Ihre Waffen: Selfie-Sticks! Ja, ihr habt richtig gelesen, sie nutzen dafür Selfie-Sticks und wenn ihr jetzt den Kopf schüttelt: Das hat Red auch getan. Als die Vernünftigste der Mädels begibt sie sich auf die Suche und trifft dabei auf Ever, den Hipster-Wolf, der sie als Journalist begleitet. Da auch er – schließlich ist er ein Wolf – auf der Liste der Prinzessinnen steht, steht Red alles daran, die Prinzen zu finden, bevor diese sich Ever vorknüpfen können …

 

Hört sich erst einmal ziemlich ernst an, ist es auch, aber durch den zuvor erwähnten Schreibstil der Autorin wird die Handlung immer wieder aufgelockert und so irre lustig, dass man gar nicht anders kann, als sich vor Lachen zu kugeln. Nina spielt mit den Begebenheiten des Märchenwaldes, des Wonderlands und des Morgenlands und erschafft so aus der Welt der Märchen, die wir schon kennen, ein vollkommen neues Setting, in dem viel mehr möglich ist, als in unserer Realität.

 

Ihre Charaktere, allen voran Red, zeichnen sich durch die Dinge aus, die wir auch schon in ihren Märchen lesen durften. So hat unser Rotkäppchen Angst vor Wölfen, Rose schläft andauernd ein und Rapunzels meterlanger Zopf darf natürlich auch nicht fehlen. Schnell fällt auf, dass Nina sich sehr an Disney orientiert hat, aber das stört nicht, sondern macht es eher leichter, sich die Truppe bildlich vorzustellen. Dazu kommt, dass sie sich alle nach ihren Märchen etwas verändert haben. Schließlich mussten sie sich die Zeit vertreiben. Cinder ist immer und überall nur mit Selfie-Stick anzutreffen und ihr magischer Spiegel ist der beste Hacker weit und breit, Red bloggt über ihre coolen Flechtfrisuren und auch die anderen ist mitlerweile sehr social media-affin.

 

Ihr habt noch nicht genug? Dann solltet ihr jetzt losgehen und euch das Buch auf der Stelle besorgen. Es bleibt übrigens nicht bei einem Band, sondern wird eine Trilogie.

 

Fazit

 

Ich gebe zu, ich fand die Banshee einen Hauch besser, aber das heißt natürlich nicht, dass mich Red nicht voll und ganz überzeugen konnte. Ich habe jede Seite sehr genossen und hoffe, dass »Aschenputtel und die Erbsten-Phobie« nicht allzu lange auf sich warten lässt. Nina hat hier etwas geschaffen, dass alle Märchen, die ich kenne, in den Schatten stellt.

 

Bewertung

 

5/5