Rezension

Ein neugestaltetes Märchen

Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv - Ruth M. Fuchs

Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv
von Ruth M. Fuchs

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Rezension bezieht sich auf die Hörbuchversion.

"Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv" von Ruth Fuchs (erschienen beim Raposa- Verlag) ist ein Kriminalroman.

Eine Prinzessin, die bei sieben Zwergen lebt, wird tot aufgefunden. Für ihre Mitbewohner ist klar: Ihre Stiefmutter hat sie vergiftet. Jedoch glaubt ihnen die Menschenpolizei nicht und auch deren zwergischen Kollegen sind nicht zu überzeugen. Um doch zu beweisen, dass es Mord war, engagieren sie den Elfendetektiv Erkül Bwaroo. Dieser nimmt seine Arbeit sehr ernst und macht sich sofort an die Ermittlungsarbeit.

Der Roman beginnt ähnlich, wie das bekannte Märchen "Schneewittchen". Wer nun einen Abklatsch des Märchens erwartet ist auf dem Holzweg; Denn die Handlung wird mehr und mehr zu einem eigenständigen Krimi, der nichts mehr mit dem Märchen zu tun hat. Neben den Parallelen zu "Schneewittchen" gibt es auch noch Anspielungen zu anderen, berühmten Werken. Mir hat es im Verlauf der Geschichte Spaß gemacht diese zu entdecken und den richtigen Büchern zuzuordnen.

Das Cover ist verspielt, passt aber zu dem Inhalt des Buchs.

Die Handlung ist spannend und wartet mit vielen unvorhergesehenen Wendungen auf. Witzige Stellen lockern die Stimmung auf. Bwaroos Ermittlungen bestehen zum größten Teil aus Zegenbefragungen; So gibt es in dem Buch unzählige Dialoge. Dadurch werden eine Menge Personen vorgestellt und manchmal ist es schwer dabei den Überblick zu behalten. Dafür erhält man einen tiefen Einblick in das Denken der Protagonisten. Nach und nach klärt sich dadurch immer mehr auf, was passiert sein könnte. Trotzdem ist das Ende überraschend und unvorhergesehen. 

Alle Charaktere, die vorgestellt wurden, sind einzigartig. Jeder hat teils witzige, teils skurrile Eigenheiten, die sie realistisch machen. 

Die Sprecherin, die das Hörbuch vertonte, ist sehr gewöhnungsbedürftig. Sie hat eine ungewohnte Art, bestimmte Worte zu betonen. So wird schnell mal aus einem "Herr" ein "Heer". Zwar kann man durch den Kontext schnell entschlüsseln, welches Wort gemeint war, aber es ist trotzdem etwas störend. 

Alles in allem ist der Roman sehr gelungen und spannend. Deswegen kann ich den Krimi auch jedem empfehlen, der etwas Ungewöhnliches sucht, das vernab des Mainstreams ist. Da die Handlung weder übertrieben gewalttätig, noch blutig ist, kann ich dieses Buch auch getroßt jüngeren und zartbesaiten Hörern empfehlen.