Rezension

Ein packender Jugendthriller über Mobbing und Gewalt

Mucksmäuschentot - Gordon Reece

Mucksmäuschentot
von Gordon Reece

Bewertet mit 4 Sternen

"Ich riss die Augen auf und war sofort wach. Obwohl ich ganz, ganz tief geschlafen hatte, drang das unmissverständliche Knarren der vierten Treppenstufe bis in mein Gehirn. Ich war sicher, dass ich mich nicht verhört hatte, und wusste auch, was es bedeutete: Jemand war im Haus."

Die 15-Jährige Shelley wird in der Schule fies gemobbt. Nachdem es vermehrt zu körperlichen Angriffen kommt, beschließt sie, gemeinsam mit ihrer geschieden Mutter, in die ländliche Region von London zu ziehen. Sie ziehen sich fast komplett zurück aus der Gesellschaft, Shelley bekommt Hausunterricht. Nachdem sich ihr Leben mit der Zeit bessert, sucht ein Einbrecher das neue, friedliche Leben von Mutter und Tochter auf. Geprägt vom Mobbing ihrer einstigen Mitschüler , platzt Shelley in der Nacht ihres 16. Geburtstags der Kragen. Sie entwickelt unglaubliche Kräfte und sticht mehrfach auf den Einbrecher ein, der schließlich seinen schweren Stichwunden erliegt. Gemeinsam verscharren Shelley und ihre Mutter den Einbrecher im Garten und sämtliche Beweise werden vernichtet. Doch schon bald darauf droht ein weiteres Unheil das Leben der beiden Frauen zu zerstören...

Mucksmäuschentot ist ein packender Jugendthriller über Mobbing und Gewalt. Das Schreibstil ist flüssig und detailliert, man kann sich sehr gut in  die Situation und die Gefühle der einzelnen Personen hineinversetzen. Das Buch ist aus der Sicht von Shelley geschrieben und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie sich Menschen unter Einfluss von physischer Gewalt verändern können. Alles in allem ist Mucksmäuschentot ein fesselndes Buch über Opfer, die zu Tätern werden.