Rezension

Ein packender Nachfolger mit unglaublich spannender Handlung

Scythe - Der Zorn der Gerechten - Neal Shusterman

Scythe - Der Zorn der Gerechten
von Neal Shusterman

Mit viel Spannung und natürlich auch so einigen Erwartungen zog ich in den 2. Band der Reihe. Verständlich, immerhin schickte mich sein Vorgänger in eine Welt, welche sowohl Traum als auch Albtraum gleichzeitig war. Noch heute bin ich davon begeistert, wie unglaublich gut man verschiedene Themen, wie ewiges Leben, den Wunsch nach dauerhafter Jugend und Gesetzgebung in ein Jugendbuch gebracht hatte. Kein Wunder also das dieser Band für mich regelrecht zur Pflichtlektüre wurde. 

 

Wo man im Vorgänger noch die Welt und seine Regeln besser kennenlernte, sollte es in diesem Band mehr um das Scythe-tum und dessen Einflüsse gehen. Was vielleicht langweilig klingt, war aber wieder ein spannungsgeladener Trip, der nicht mit Überraschungen geizte. Im Vordergrund standen dabei natürlich wieder Citra und Rowan, welche aber nun ihren gewählten Weg gingen. 

 

In der Hinsicht möchte ich wirklich wenig verraten, doch die Charaktereigenschaften der Beiden fand ich wieder unglaublich gut gelungen. Auch wenn beide unterschiedliche Wege gingen, schätze ich es sehr mehr über die Handlungen und Gedankengänge von ihnen zu erfahren. Dies dürfte besonders daran liegen, das sie sich eben nicht als Schlächter sahen, sondern ihren Job mit Ehre und Vorausschau erledigten. Gerade Cirtras Weg dürfte Lesern dabei ins Auge springen, da sie eine völlig andere Methode als alle anderen Scythe wählte. Damit schaffte es das Buch mich zu überraschen, da mir genau diese Methode im Vorgänger fehlte. 

 

Allgemein gab es im Buch einen regen Wechsel aus spannenden Momenten und informativen Abschnitten, welche diesmal aufzeigten, dass das im Vorgänger als perfekt bezeichnete Weltbild, eben nicht stimmt. Dafür sorgten neben Tagebucheinträgen von verschiedenen Scythe, diesmal der Thunderhead selbst für packende Einblicke in seine Ansichten. Ich fand es unglaublich spannend seinen Gedankengängen zu folgen, da sie Dinge ansprachen, die uns auch beschäftigen dürften. Der Tod, ewige Jugend, Wünsche, Ängste usw. über alles philosophierte der Thunderhead und wog dabei ab, was das Beste für seine Welt wäre. Aus meiner Sicht eine unglaubliche Leistung diese virtuelle Präsenz zu erstellen.

 

Ja, in dieser Rezension dürfte es wenig geben über das ich mich beklagen konnte. Aber was soll man tun, wenn sowohl Charaktere als auch Handlung ein unglaubliches Setting erstellen, welches einfach zum Nachdenken anregt. Dass man dies dann auch noch mit einem Schreibstil versehen hatte, der eigentlich alle Emotionen hervorragend wieder geben konnte war da nur noch die Kirsche auf dem Eisbecher. Man kann sich also denken, das ich mich schon sehr auf Band 3 freue.
 

Dieser Band zeigte mir, dass diese Welt noch so einiges zu erzählen haben dürfte. Mit viel Spannung und überraschenden Wendungen überzeugte auch dieser Teil der Reihe, auch wenn er deutlich brutaler daher kam. Doch selbst dies passte einfach zur Handlung, welche noch einmal viel tiefer in die Materie drang und sowohl das Scythe-tum, als auch den Thunderhead in ein völlig neues Licht rückte. Ich bin nicht nur begeistert, ich von dieser Welt regelrecht gefesselt.