Rezension

Ein Pageturner, im wahrsten Sinne des Wortes

Die Krone der Dunkelheit - Laura Kneidl

Die Krone der Dunkelheit
von Laura Kneidl

Bewertet mit 5 Sternen

Ihre Wege haben sich getrennt. Freya ist zurück in Amaruné, wo sie unter ständiger Beobachtung steht, und Larkin wandert von Dorf zu Dorf, um den Leuten zu helfen. Sie stösst auf ein jahrhundertealtes Geheimnis, er auf unerklärliche Ereignisse. Und ihre Wege führen sie unwissentlich in dieselbe Richtung. Währenddessen steckt Ceylan noch immer im Kerker der Unseelie, einer Tat verdächtigt, die sie nicht begannen hat, mit Beweisen, die eindeutig gegen sie sprechen. Nur Leigh kann sie aus ihrer verzwickten Situation befreien, indem er den tatsächlichen Mörder zum Reden bringt. All ihre Hoffnung liegt in ihm. Gleichzeitig kämpft Prinz Kheeran mit den Auswirkungen seiner fehlgeschlagenen Krönung. Die Unseelie sind ausser Kontrolle, wobei sie ihre Abneigung gegen den zu werdenden König offen kundtun. Und das ist bei langem nicht die einzige Gefahr, die Nihalos droht.

Schreibstil und Kapitel

Wie bereits im ersten Teil wird die Geschichte aus vielen Perspektiven erzählt. Ich finde es extrem spannend die Geschichte aus all den verschiedenen Sichten zu lesen, vor allem auch denen der vermeintlichen Feinde. Verwirrend war es für mich keineswegs, da wir am Anfang jedes Kapitels erfahren, um wen es sich gerade handelt.
Laura Kneidls Schreibstil ist so angenehm und bildhaft, dass ich kaum gemerkt habe, dass ich am Lesen bin. So bin ich regelrecht durch die Seiten geflogen und war echt geschockt, als das Buch schon zu Ende war. Ich brauche mehr!

Ablauf und Handlung

Die Handlung knüpft direkt an die des ersten Teils an und ich war sofort wieder drin. Der Plot ist weiterhin äusserst komplex und ich ahne nur kurz vor dem Geschehen, was passieren wird. Dies macht die vielen Wendungen und Twists umso glaubwürdiger und lässt einen darüber nachdenken, warum man nicht schon viel früher auf die Idee gekommen ist. Laura Kneidl lässt alles so logisch und selbstverständlich wirken.

Figuren

Ich vergesse immer wieder, wie cool Freya ist, bis ich wieder von ihr lese. Im Gegensatz zu den meisten anderen Figuren ist sie ein «normaler» Mensch. Sie weder unsterblich noch mit magischen Kräften geboren, dafür ist sie umso gewiefter.
An Larkin gefällt mir besonders seine ruhige, gelassene Art. Er ist stark, prahlt damit aber nicht, was ihn mir unheimlich sympathisch macht. Zudem hat er ein grosses Herz, falls man noch einen weiteren Grund braucht, um ihn zu mögen.
Ceylans aufbrausende Art finde ich herrlich abwechslungsreich und sie sorgt damit ständig für Aufregung. Sie sagt, was sie denkt, solange es bloss nichts Nettes ist. Trotzdem ist sie tief in ihrem Inneren verletzlich, was mich stark mit ihr fühlen lässt.
Kheeran tut einem wirklich leid. Er muss so viel durchstehen, wird aber trotzdem weiterhin kritisiert. Ich finde es richtig schön, wenn er mit Ceylan zusammen ist, denn dann ist er gelöster, mehr er selbst.
Weylin kommen wir in diesem Buch ein ganzes Stück näher. Am Ende kann man ihn gar nicht mehr hassen. Es ist unmöglich. Ich hoffe so sehr, dass er noch glücklich werden kann.
Elroy lernen wir ebenfalls besser kennen und natürlich steckt auch hinter seiner Fassade weitaus mehr als wir uns hätten denken können. Ich kann mich bei ihm nie entscheiden, ob ich ihn mögen oder verachten sollte, tendiere aber wohl zu ersterem…
Es gibt noch so viele weitere Charaktere, alle einzigartig und vielschichtig. Ich kann die Beweggründe jedes einzelnen nachvollziehen und mich schlussendlich nicht entscheiden, auf wessen Seite ich nun stehe. Ich möchte, dass alle gewinnen, was sich aber deutlich mit ihren Zielen überschneidet…

Fazit

Laura Kneidl hat eine zauberhafte Welt erschaffen, aus der ich nur ungern wieder auftauche. Es fühlt sich an, als würde ich die Figuren bereits jahrelang kennen und der Plot kann mich immer wieder aufs Neue überraschen. Ich finde die Geschichte genial und kann den letzten Band kaum erwarten!