Rezension

Ein perfekter Abschluss dieser gewaltigen Dilogie

Iron Flowers - Die Kriegerinnen - Tracy Banghart

Iron Flowers - Die Kriegerinnen
von Tracy Banghart

Bewertet mit 4 Sternen

Nach diesem Cliffhanger, musste ich sofort weiterlesen, um zu erfahren wie es weitergeht. Dadurch das ich Band 1 gerade erst gelesen habe, hatte ich keinerlei Probleme wieder zurück in die Handlung zu finden.
Aber auch wenn dies nicht der Fall wäre, so baut die Autorin doch einige Rückblicke ein, so das man keinerlei Probleme beim zurückkehren hat.
Ich mag die Cover total gern, so passt auch das zweite Cover sehr schön zur Geschichte und bildet eine Einheit mit dem ersten.
Tracy Banghart hat einen sehr einnehmenden und leicht verständlichen Schreibstil, wodurch ich wieder in einem Rutsch durch die Handlung gerauscht bin.
Auch hier erfahren wir wieder die Perspektiven von Serina und Nomi. Teilweise hätte ich hier auch gern Asas oder Malachis Perspektiven erfahren. Weil gerade diese beiden Charaktere sehr wichtig für den Verlauf der Handlung sind. Sie aber nicht so viel Präsenz erhalten, wie gewünscht. Im Gegensatz zu den übrigen Charakteren sind sie sehr blass, was wirklich schade ist. Denn da hätte man eindeutig mehr herausholen können.
Serina und Nomi hingegen glänzen Mit Tiefe und Präsenz.
In diesem Band machen beide eine ordentliche Entwicklung durch, die den Augen keinesfalls verborgen bleibt. Aber rückblickend hat mich vor allem Serina mit ihrer Stärke und ihrem Kampfeswille sehr beeindruckt.
Nomi entwickelt sich von der sanftmütigen Grace zur mutigen Kämpferin. Aber trotz allem spürt man, wie sanft sie in ihrem Wesen ist. Ihre Rebellion findet anfangs vor allem im Kopf statt, was sich aber im Laufe der Handlung ändert. Sie wirft Ballast ab und dank ihrer Wut, wächst sie schier über sich hinaus.
Ich hatte deutlich Respekt vor ihr. Konnte mir aber immernoch nicht vorstellen, daß sie bis zum Äußersten geht und tatsächlich das in die Tat umsetzt, was sie sich im Kopf ausmalt.
Doch wieder einmal hat sie mich wirklich überrascht und wirklich überzeugt.
Auch die Nebencharaktere sind wieder sehr schön gestaltet und ausgearbeitet. Ganz besonders gut gefallen haben mir hierbei Ember und Maris.
Man trifft hier auf Frauen die einfach alles verloren haben.
Die voller Schmerz und Wut sind. Und trotz all der Brutalität, haben sie sich selbst niemals verloren.
Die Frauen der Insel, die gebrochen werden sollten, sind stattdessen noch stärker, noch mutiger, noch kompromissloser geworden.
Ich konnte mich wirklich gut in sie hineinversetzen und einfach spüren, welche Zerrissenheit und welche Qualen sie durchlebt haben.
Dabei geht es nicht nur um brutale Gewalt. Es geht vor allem darum, was es in ihrem Inneren anrichtet.
Wunden, die man nicht sieht, die aber dennoch da sind.
Das ist ein Umstand, der mich wirklich geschmerzt hat und der auch so unglaublich wütend macht.
Wird dies jemals ein Ende haben?

Die Handlung ist wieder tempo- und actionreich. Ich kam keine Minute zum ausruhen und dennoch gab es auch Momente, die mich innehalten ließen. Die mir Platz zum sinnieren ließen.
Die Herrschaft des Regenten war vorher schon sehr brutal und menschenunwürdig. Aber es ist nichts im Gegensatz dazu, wozu Asa fähig. Ein Chamäleon wie er im Buche steht. Nur tausend Mal schlimmer.
Angst, Entsetzen und Fassungslosigkeit.
Man kann schier nicht glauben, wie sich alles gewandelt und was es mit sich gerissen hat.
Man hofft und bangt und doch kann man die Augen vor den brutalen Tatsachen nicht verschließen.
Die Handlung entwickelte sich keinesfalls so, wie ich erwartet habe.
Tracy Banghart schüttelt hier einige Trünpfe aus dem Ärmel, mit denen ich niemals gerechnet habe und die mich total überrrollt haben und in Schockstarre verfielen ließen.
Dadurch das Serina und Nomi an verschiedenen Fronten kämpfen, erfährt man hier wieder zwei Handlungsstränge.
Jeder ist für sich genommen unglaublich nervenzehrend und ereignisreich. Nomis noch etwas emotionaler, weil ihre sanften und traurigen Züge immer wieder zum Vorschein kommen.
Nichtsdestotrotz fand ich dies überaus gelungen.
Tränen, Angst, Verluste.
So viel Schmerz, Kalkül und Abgründigkeit.
Der Verlauf hat mich wirklich begeistert, aber auch ziemlich mitgenommen.
Ich kämpfte und litt an beiden Fronten und feuerte die Mädels immer wieder an.
Es gab jedoch einen Momemt. Der für mich, für die Frauen so unglaublich wichtig war, der aber meines Erachtens einfach zu schnell ging. Da hätte ich mir mehr Details gewünscht. Es ging einfach Schlag auf Schlag, so das man kaum Zeit hatte, es zu realisieren, geschweige denn zu begreifen.
Das Ende jedoch fand ich sehr gelungen und bildet einen perfekten Abschluss dieser gewaltigen Dilogie.
Defintitv eine Dilogie die mich auf ganzer Ebene überrascht und vollkommen mitgerissen hat.

Fazit:
Nach dem genialen und nervenzehrenden Auftakt, musste ich unbedingt den finalen Abschluss dieser gewaltigen Dilogie lesen.
Tracy Banghart bietet auch hier wieder eine sehr actionreiche und emotionale Handlung, bei der Serina und Nomi über sich hinauswachsen und zeigen, wozu sie fähig sind.
Ich war überrascht, schockiert, entsetzt. Aber mich durchströmten auch Glücksgefühle und Stolz.
Ich befand mich förmlich wie im Rausch und kam nicht eine Minute zum Luft holen.
Auch wenn es kleinere Schwächen gibt, so gelang es der Autorin doch mit einigen Wendungen zu punkten und mich im Endeffekt zu überzeugen.
Eine Dilogie, die ich nur jedem ans Herz legen kann.
Mich hat sie wirklich überrascht und absolut begeistert.