Rezension

Ein perfektes Leben?!

Renegade - J. A. Souders

Renegade
von J. A. Souders

Äußeres Erscheinungsbild:
Boom! Ich finde das Cover Wahnsinn. Es ist ziemlich genial. Das Buch hat mich gleich am Anfang direkt angesprungen. Es ist einfach künstlerisch absolut gelungen und passt auch total zum Inhalt des Buches. Zudem scheint das Mädchen in der Blase gefangen zu sein und schaut sehnsüchtig nach oben, zur Freiheit. Nur dass sie dunkelhaarig ist kann ich nicht nachvollziehen, denn in Elysium sind alle blond.
Im Englischen macht der Titel "Renegade" Sinn, im Deutschen nur wenn mann der Übersetzung mächtig ist. (Ich verrat's Euch: es bedeutet abtrünnig.) Titel hat nichts mit der Unterwasserwelt zu tun, wie ich erst vermutet habe.
Den Untertitel finde ich unnötig. "Tiefenrausch" hat eigentlich nichts mit dem Inhalt zu tun.

Eigene Meinung:
Der Mensch träumt schon lange davon unter Wasser atmen und leben zu können. Ich denke, dass die Unterwasserwelt die Nummer 1 der zu besiedelnden Orte der Meschheit ist, natürlich neben dem Weltall und fremden Planeten.
Die Idee ist also nicht neu, denn wir wollen schon lange so etwas wie Elysium haben. Und dennoch finde ich die Mischung dieser Meeresgesellschaft und dem Dystopieteil sehr gelungen und spannend gemacht. Aspekte des Lebens unter Wasser wurden mal mehr und mal weniger ausführlich geschildert und ich hatte die ganze Zeit über sehr ausführliche Vorstellungen von Elysiums Aufbau.
Elysium funktkioniert komplett autonom und ich finde es faszinierend und gleichzeitig erschreckend mir vorzustellen, dass so ein abgeschottetes Leben möglich ist.

Der Inhalt dümpelt relativ gemächlich vor sich hin und erst zum Ende hin kommt sowas wie Spannung auf. Dennoch hat sich das Buch sehr gut lesen lassen. Es wurde halt mehr Aufmerksamkeit den Gefühlen der Personen und dem allgemeinen Zustand der Stadt gewidmet. Das habe ich sehr genossen, denn ich habe mich wirklich als Teil der Geschichte gefühlt und nicht nur als jemanden, der einfach nur hin und her in der Geschichte geschmissen wird.
Mit der Zeit übrestürzen sich jedoch die Ereignisse und es wird einfach ein bisschen viel und dadurch wurde es etwas zerrissen und hier und da wirkte es unausgegoren.

Den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr ungewöhnlich und auserordentlich empfunden. Sie benutzt einige stilistische Mittel, ganz vorne die Anaphern. Der Anfang des Buches "wiederholt" sich hier und da durch einige Sätze und dadurch wird gleich zu Anfang an deutlich, dass nichts in Elysium so ist, wie es scheint. Zum Ende wird die ruhige Atmospähre jedoch aus ihren Angeln gerissen und J.A. Souders packt die Geschichte in blutige Begebenheiten voller Schmerz und Terror. Ihr Schreibstil entwickelt sich im Laufe der Geschichte, von sacht zu hart.

Von der Protagonistin Evie wusste ich meistens nicht was ich von ihr halten sollte. Ihre Entwicklung von der gehorsamen "Dienerin" Elysiums zur Rebellin ging einfach nicht ganz flüssig vonstatten und besonders am Anfang habe ich ihr ihr Aufmurren nicht ganz abgekauft. Ihr Zusammenspiel mit Gavin fand ich hingengen aber wieder sehr schön und süß.
Gavin mochte ich mehr. Er ist ein süßer Junge, der sehr anpassungsfähig ist um zu überleben. Er ist sehr mutig und macht das Beste aus seiner verzwickten Situation. Seine Humor war einfach herrlich und ich mochte es sehr, dass er eigentlich immer Kontra gegeben hat.
Die Mutter war gekonnt böse geschriebe. Ich muss nicht immer Antagonisten haben, die nicht komplett schwarz sind. Ich bin froh, dass die Mutter wirklich komplett böse ist.

Das Zusammenspiel zwischen Evie und Gavin war einfach sehr süß mitanzusehen. Ihre langsame Annäherung am Anfang war sehr realistisch und war das Beste am Buch. Ihre kleinen Neckereien waren einfach knuffig und der Beginn ihrer Beziehung war einfach sehr nachvollziehbar.

Am Ende überstürzen sich die Ereignisse und eine überraschende Wendung hat mich total unvorbereitet getroffen.  Auch wenn das Ende recht rund ist, so ist doch gar nichts geklärt. Es sind noch viele Fragen offen und ich hoffe, dass Band 2 bald übersetzt wird.

Fazit:
Das Buch ist ein Page-Turner. Egal ob nun aufgrund der ruhigen Anfangsatmospähre und dem Kennenlernen von Allem und Jeden oder dann zum Ende hin, wo es nur so vor Spannung wimmelt und es immer wieder neue unerwartete Wendungen gibt. Das Zusammenspiel der Charaktere hat einfach gestimmt und im Endeffekt konnten so viele kleine Schwächen ausgeglichen werden und das Buch wird in positiver Erinnerung gehalten werden.