Rezension

Ein Plädoyer, für die Freiheit zu lesen!

Amy und die geheime Bibliothek - Alan Gratz

Amy und die geheime Bibliothek
von Alan Gratz

Bewertet mit 5 Sternen

Was passiert, wenn Harry Potter und Alice im Wunderland verboten werden? Die 9-jährige Amy stellt eines morgens entsetzt fest, dass ihr Lieblingsbuch aus der Grundschulbibliothek verschwunden ist. Es wurde verbannt! Welche Auswirkungen hat das auf Amy und ihre Mitschüler und was werden sie wohl gegen diese Ungerechtigkeit unternehmen?

Alan Gratz, ein US Amerikanischer Autor, möchte mit diesem Buch auf die Missstände und den dortig vorherrschenden Missbrauch von Zensur aufmerksam machen. Jedes Jahr werden hunderte Beschwerden eingereicht, mit dem Ziel Bücher und Kinderbücher aus den Bibliotheken zu verbannen. Zu diesen, in Frage gestellten Werken gehören auch einige hier in der Geschichte erwähnte Bücher. Dabei ist es ein Menschenrecht, die Bücher zu lesen, die man lesen möchte um sich seine eigene Meinung darüber bilden zu können. Die Protagonistin Amy ist in diesem Fall von dem Problem betroffen, weil jemand ihr Lieblingsbuch für Kinder schädlich hielt. Es würde sie gegen Erwachsene aufbringen, Anreiz zum Stehlen geben und den Gebrauch von Schimpfwörtern fördern. Amy ist jedoch ein ruhiges Mädchen und ordnet sich ständig ihrer Umwelt unter. Sie würde zwar in manchen Situationen gern etwas mehr der Hauptperson ihres Lieblingsbuches ähneln aber so ein aufbegehren ist für Amy undenkbar. Als es jedoch verbannt wird und dass aus ihrer Sicht völlig grundlos, ist es für sie genug. Das lesen bedeutet ihr einfach alles. Um das, was ihr am meisten am Herzen liegt, zu schützen muss Amy über sich selbst hinauswachsen und mutig sein. Leider hat das verbieten der Bücher einen sehr gegenteiligen Effekt, denn alle wollen plötzlich wissen was in ihnen steht. Amy kommt eine riskante aber sehr erfinderische Idee. Ein großartiges Buch, denn es ist nicht nur ein Plädoyer für die Freiheit zu lesen was man möchte, nicht nur eine Warnung an alle Eltern das übermäßige Zensur oft genauso schaden kann, sondern auch eine Liebeserklärung an Bücher, das lesen selbst und die macht von beidem aus uns bessere Menschen werden zu lassen. Die Altersempfehlung vom Hanser Verlag passt gut aber darüber hinaus kann und sollte es auch von Erwachsenen gelesen werden. Es ist eine faszinierende Geschichte darüber, Mut zu fassen, für seine Träume einzustehen und diese trotz drohender Konsequenzen auch zu verwirklichen.

Fazit: eine überwältigende Geschichte über Ungerechtigkeit, Mut, die liebe zu Büchern und ein „graues Mäuschen“ welches über sich selbst hinauswächst. Eine klare Empfehlung an alle Kids (je nach Lesestandart ab 9 Jahren) und auch alle Erwachsenen. Ich hatte ein ums andere Mal wohlige Gänsehaut beim Lesen.