Rezension

Ein Plädoyer für die Liebe!

Fünf Tage im Mai - Elisabeth Hager

Fünf Tage im Mai
von Elisabeth Hager

Autorin: Elisabeth R. Hager
Erscheinungstag: 28. Februar 2019
Verlag: Klett-Cotta (Hardcover)
Seiten: 224
Inhalt (übernommen)
Illy ist ein Wildfang, besitzt einen scharfen Verstand und einen Urgroßvater namens Tat´ka. Der ist ein Auslaufmodell: Berserker im Greisengewand, letzter Fassbinder Tirols, Anhänger der untergegangenen K.u.K.-Monarchie und bald schon ältester Mann im Dorf.
Wenn Illy an ihren freien Nachmittagen bei ihm in der Werkstatt sitzt, lauscht er mit seinem guten Ohr ihren Berichten, erzählt vom untergegangenen Kaiserreich und weiht Illy ins Fassbinder-Handwerk ein. Sie wiederum teilt mit ihm jedes Geheimnis, etwa, dass in dem Atlas, den sie gerade erst in der Schule bekommen hat, ein seltsamer Name steht: Tristan Unger.
Tatsächlich verliebt sich Illy Jahre später in Tristan, einen Außenseiter, der so gar nicht in die Tiroler Dorfidylle passen will. Die Eltern verbieten ihr den Umgang, nur Tat´ka deckt die junge Liebe. Doch Illy erkennt eines Tages selbst, dass sie eine Entscheidung treffen muss. Noch ahnt sie nicht, dass die Konsequenzen dieser Entscheidung sie ein Leben lang begleiten werden.
Charaktere
Zweifelsohne dreht sich im Buch fast alles um Illy und ihre Beziehung zu ihrem Urgroßvater Tat´ka. Wir begleiten sie von ihrer Kommunion bis hin zu Ihrem Studium. Schon mit 7 Jahren ist Illy ein bisschen anders als die anderen: Klug, mitdenkend, vernünftig und vor allem liebt sie ihren Urgroßvater. Auch dieser alte, manchmal sture und kurz angebundene Tat´ka (den der Rest des Dorfes als Korbinian kennt) wird zu einem gefühlvollen, liebenden Urgroßvater, sobald Illy in seiner Nähe ist.
Die beiden sind ein eingeschworenes Tem, das sich gegenseitig gut tut. Lilly hilft es auf dem Weg zu sich selber und manchmal hat man den Eindruck, Tat´ka hält nur noch Illy zuliebe durch, denn er ist mit seinen fast 100 Jahren zu Ende des Buches des Lebens müde.
Schreibstil
Ein toller Schreibstil mit einer präzisen Wortwahl und klaren Sätzen zieht einen sofort in die Geschichte hinein. Man lernt Illy und Tat´ka sehr gut kennen, obwohl das Buch relativ kurz ist und es 2 große Zeitsprünge gibt. Selbst die haben aber dem Fluss der Geschichte und vor allem dem zentralen Thema der Liebe und Beziehung keinen Abbruch getan. Wobei ich mir manche Szenen doch etwas ausführlicher gewünscht hätte.
Was ich als sehr angenehm empfunden habe: Der Spielplatz der Geschichte ist in einem kleinen Dorf in Tirol - dieser hat wunderbar dazu gepasst und war das Tüpfelchen auf dem i. Ich glaub nicht, dass diese Geschicht in einer schnellen Großstadt funktioniert hätte.
Fazit
Eine ungewöhnliche Geschichte über die Liebe, die das Herz berührt. Unbedingt lesen!