Rezension

Ein Psycho-Experiment misslingt ...Thriller!

Dark House - Thomas Kastura

Dark House
von Thomas Kastura

Zehn befreundete Psychologie Studenten und ihr Professor wagen ein außergewöhnliches Experiment. In einem völlig abgedunkelten Gebäude schlüpfen sie - angeleitet durch ihren Lehrer - in vorbestimmte Rollen, nehmen Drogen, haben Sex, unterwerfen sich, gehen an Grenzen. Am nächsten Tag soll alles vergessen sein.  Der Versuch misslingt, denn nicht alle Teilnehmer profitieren von diesem Tag, die junge Hollie bringt sich kurz darauf um.

Zehn Jahre später erhalten alle Freunde von damals eine Einladung zu einem erneuten Treffen. Dieses soll auf einem Anwesen eines der ehemaligen Teilnehmer stattfinden, das einsam auf einer schottischen Halbinsel gelegen ist. Alle kommen. Doch schon Stunden nach dem Eintreffen der zehn Freunde gibt es den ersten Toten und das alte Anwesen wird durch einen Sturm von der Außenwelt abgeschnitten.  

Thomas Kastura ist ein spannender Thriller gelungen. "Wer wars?" - darum geht es vornehmlich hier, ist ja ein beliebtes Thema bei Krimiautoren - hier in einer hier sehr interessanten Variation. Ähnlich wie in „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ (als Horrorslasher verfilmter Psychothriller von Lois Duncan ) bleibt es nicht bei einem Mord. Die zentrale Frage ist: Wer will sich an den Ex-Studenten rächen und weshalb?  Ist der Mörder einer von Ihnen?

Schon bald vermutet der Leser, dass  das Motiv des Mörders mit dem Experiment im Dark House zu tun haben muss. Alle beginnen, sich zu misstrauen, denn jeder hat sein Geheimnis ( ob in der Gegenwart oder der Vergangenheit ) 
Gerade seit dem  verhängnisvollen Tag vor zehn Jahren entstanden  zwischen vielen der ehemaligen Freunde extreme Spannungen, man hat sich nach Dark House getrennt, ein jeder ging seiner Wege und das mit Grund.
Eine ziemlich kaputte Truppe – die sich aber vielleicht gerade deshalb zu Studienzeiten gefunden hatte.
 
Der Leser erfährt in kurzen, schwarz hinterlegten Absätzen andeutungsweise, was damals in Dark House passierte. In der übrigen Geschichte muss der Leser immer wieder unterscheiden, zwischen Fakten und den Spekulationen der Protagonisten. Was ist wahr, was ist Lüge, was ist reine Vermutung? Das gefällt mir an diesem Thriller sehr gut. 

Es gab für mich ein paar Ungereimtheiten und leider einen kleinen Abfall der Spannungskurve im letzten Drittel, aber ich habe mich durchgehend gut unterhalten gefühlt.
Insgesamt: Ein harter Thriller mit interessanten psychologischen Aspekten und einer tollen Location, den ich gerne weiterempfehle.